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Urdenbach Mehr Fische in der Urdenbacher Kämpe

Urdenbach · Der Fischbestand im Altrhein hat sich seit der Öffnung des Deiches gut entwickelt. Vor allem die in NRW auf der Roten Liste stehenden, bedrohten Fischarten wie Barbe und Steinbeißer haben sich seitdem stark vermehrt.

Die Öffnung des Deiches in der Urdenbacher Kämpe und die damit erfolgte Renaturierung des Altrhein-Armes zieht nicht nur mehr zweibeinige Besucher in die schöne Auenlandschaft. Auch für Fische ist dadurch ein reizvolleres Lebens- und Laichgebiet entstanden. Zu diesem Schluss kommt das Umweltamt der Stadt in seiner Funktion als Untere Fischereibehörde.

Durch die beiden Durchbrüche wird das Wasser des Baches in Hellerhof direkt in die Kämpe geleitet und gelangt nahe Urdenbach wieder in den alten Gewässerverlauf. Zum anderen wird durch die Öffnung die Kämpe schon bei kleineren Rheinhochwassern überflutet. Die Fischereibehörde hatte 2013 - also vor der ab Frühjahr 2014 erfolgten Deichöffnung - eine Bestandserhebung vorgenommen, die sie im September 2015 - anderthalb Jahre nach Beginn der Maßnahme überprüft hatte. Bei der Zählung des Fischfangs an gleicher Stelle stellten die Mitarbeiter des Umweltamtes 18 Monate später Erfreuliches fest: Der Bestand des anspruchslosen Dreistachligen Stichlings nimmt zugunsten der anspruchsvollen Barbe und Nase ab. Beide legten zahlenmäßig in den anderthalb Jahren stark zu. Ebenfalls erhöhte sich - wenn auch nur leicht - der Bestand an Schleie und Steinbeißer.

2015 wurden an den selben fünf Stellen wie 2013 insgesamt 1877 Fische (2013: 1301) gefangen. Von den 20 Fischarten stehen sieben - Barbe, Hecht, Koppe, Nase, Schleie, Schneider und Steinbeißer-, auf der Roten Liste des Landes NRW und gelten damit in ihrem Bestand bedroht. Im Vergleich sind den Mitarbeitern 54 und damit 40 Steinbeißer mehr als 2013 ins Netz gegangen. Der findet sich ansonsten in keinem anderen Düsseldorfer Gewässer mehr. Bemerkenswert sei auch der Nachweis eines Schneiders sowie der Fang von Aland, Hecht, Nase und Schleie im Urdenbacher Altrhein, berichtet das Umweltamt in einer Informationsvorlage für den morgen tagenden Umweltausschuss. Der artenreichste Teilabschnitt ist der Mündungsbereich des Altrheins in den Rhein mit 17 Fischarten. Der Einfluss des Rheins werde hier durch die Nachweise der aus dem Strom eingewanderten Fischarten wie Barbe, Flussgrundel, Kesslergrundel, Nase und Schwarzmundgrundel deutlich. Stark vermehrt hat sich auch der Bestand von Rotaugen: von 75 (2013) auf 468 (2015).

Aber es gibt nicht nur Grund zur Freude: Von den typischen Auenarten wie Hecht, Karausche, Moderlieschen, Schleie und Rotfeder wurden 2015 nur Hecht (vier) und Schleie (13) nachgewiesen. Bei der Schleie sei aber ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, so das Umweltamt.

Doch viel größere Sorgen bereitet den Naturschützern der Besatz mit zwei eingeschleppten ausländischen Krebsarten: dem Amerikanischen Krebs und dem Signalkrebs. Wurden 2013 nur je zwei Exemplare gefangen, waren es 2015 schon 21 Signalkrebse sowie zehn Amerikanische Krebse. Dieser Anstieg, so die Mitarbeiter des Umweltamtes, ist bedenklich, da die nicht einheimischen Arten Überträger der Krebspest sind. Heimische Flusskrebse sterben an der Krankheit umgehend, sobald amerikanische Krebse das Gewässer besiedeln.

Ein besseres Miteinander von heimischen und migrierten Fischen gibt es bei den aus dem Schwarzmeerraum eingewanderten drei Grundelarten. Die haben sich seit der letzten Befischung im Altrhein weiter etabliert.

Aufgrund der ausgewerteten Daten geht das Umweltamt davon aus, dass sich der Fischbestand in der Urdenbacher Kämpe weiter positiv entwickeln wird. Bis 2023 soll in einem Zwei-Jahres-Intervall die Erhebung fortgeführt werden, heißt es in der Vorlage für die Politik.

(RP)
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