Düsseldorf Die Waldschänke bleibt vorerst stehen

Düsseldorf · Die Bezirksvertretung 8 lehnt Abbruchantrag und Bauantrag ab. Die Zukunft des Geländes in der Siedlung Freiheit ist nun wieder offen.

 Seit zwei Jahren steht die Waldsschänke leer. Die Grünen fordern ein wenig mehr "Liebhabergeist" im Umgang mit dem Gebäude.

Seit zwei Jahren steht die Waldsschänke leer. Die Grünen fordern ein wenig mehr "Liebhabergeist" im Umgang mit dem Gebäude.

Foto: Endermann

Es gab es ein paar Unsicherheiten, aber wirklich damit gerechnet hatte im Vorfeld keiner: Die BV 8 hat den Plänen zu Abriss und Neubebauung der ehemaligen Gaststätte Waldschänke in der Vennhausener Siedlung Freiheit nicht zugestimmt. Abgesehen von der SPD-Fraktion stimmten alle Parteien gegen die Pläne. Damit ist die Zukunft des Geländes wieder offen.

Dabei waren sich auch in den Fraktionen durchaus nicht alle einig. Aus der CDU hatte man im Vorfeld der Sitzung sogar Zustimmung signalisiert, die Grünen allerdings hatten sich einen Tag vor der Entscheidung festgelegt, den Antrag nicht zu unterstützen. Und so wohl auch die Gegenstimmen bei ihrem Koalitionspartner CDU lauter werden lassen. Hinzu kamen die Bedenken der Anwohner, die sich in den letzten Tagen Luft gemacht hatten. Von einer "Lex Wogedo" war die Rede. Die Wohnungsbaugesellschaft ist Eigentümer der Waldschänke, viele in der Siedlung fanden es unverständlich, dass hier ein Haus abgerissen werden darf, während sie noch nicht einmal die Farbe ihrer Fensterläden frei bestimmen, geschweige denn anbauen dürften.

Dennoch gab es am Donnerstag im Rathaus Eller eine kontroverse Debatte über die Waldschänke. Vor allem wurde die Frage gestellt, wie es denn überhaupt dazu kommen konnte, dass das Gebäude so marode wurde. "Wir wollen da auch ein Zeichen setzen", hieß es aus der CDU-Fraktion. Es könne nicht sein, dass Eigentümer ihre schützenswerte Immobilie verkommen lassen, bis sie wirtschaftlich nicht mehr zu renovieren sei. Von einer "feuchten Sanierung", etwa sprach CDU-Fraktionsvorsitzende Dagmar von Dahlen. Die Waldschänke solle nicht Blaupause für andere Eigentümer werden.

"Wir wollen, dass alle Beteiligten wieder zum Dialog finden und eine zukunftsfähige und möglichst breit getragene Lösung entsteht. Die zukünftige Planung sollte einvernehmlich möglichst bis Dezember 2014 abgestimmt sein", sagte die Stellvertretene Bezirksbürgermeisterin für den Bezirk 8, Susanne Ott von den Grünen. Eine Sicht, die offenbar von der Mehrheit in der BV geteilt wurde.

Auch in der SPD-Fraktion wurden Bedenken gegen den Antrag geäußert. Sie richteten sich vor allem gegen die vom Bauamt vorgeschriebene Schallmauer, die über vier Meter hoch und 19 Meter lang sein soll. Erst eine 10-minütige Beratungspause führte dazu, dass die größte Fraktion in der BV 8 geschlossen für das Projekt stimmte. Eine Mehrheit hatte sie deshalb natürlich noch nicht.

" Sollte der Eigentümer, die WOGEDO, weiterhin an dem Gebäude nichts machen, macht sich schnell Vandalismus breit", sagte SPD-Fraktionschefin Petra Reidt-Schmidt. Der Bau laufe Gefahr, zu einem Schandfleck zu werden.

Grünen-Fraktionssprecher Holger-Michael Arndt sagte, er hoffe, dass die Wogedo schnell neue Pläne vorlege. "Dort ist man in der Vergangenheit nicht gerade mit Mühe und Liebhabergeist an die Walschänke herangegangen." Er hoffe, dass sich das nun ändere.

(RP)
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