Wersten Ein Projekt-Garten für die Nachbarschaft in Wersten

Wersten · Wenige alte Bäume ragen einsam in den Himmel, aber der frisch gestreute Splitt des Rundwegs, Sandberge und ein Bagger zeugen davon, dass hier etwas passiert. Mit dem offiziellen ersten Spatenstich am gestrigen Vormittag in dem geplanten Nachbarschaftsgarten im Innenhof der Burscheider Straße 29 findet die Zeit des Brachlandes ein Ende. Den Weg in den Innenhof haben Vertreter der Caritas, als künftiger Ansprechpartner des Gartenprojektes, dazu Bezirksvertreter, Vertreter vom Planungsamt und eine bunte Gästeschar aus der Nachbarschaft gefunden.

Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf weist auf die Aufwertung hin, die der Stadtteil mit der grünen Oase erfährt: "Die Quartiersentwicklung wird fortgeführt und es entsteht ein konstruktives, kommunikatives und kreatives Projekt für die Zukunft." Als er die Kosten in Höhe von 100.000 Euro nennt, geht ein lautes Raunen durch das Publikum. Finanziert wird das Projekt aus dem Topf "Soziale Stadt", 60 Prozent der Summe kommt vom Land Nordrhein-Westfalen, 40 Prozent steuert die Stadt bei.

Bis zur Fertigstellung, im Frühjahr 2016, werden sechs Jahres ins Land gezogen sein, bevor aus dem vernachlässigten Spielplatz ein grüner Ort geworden ist, der Menschen zur Begegnung einlädt. Landschaftsarchitekt Friedrich Wittmann hat seinen Entwurf mitgebracht. "Gleich wenn man hereinkommt, entsteht links ein Hochbeet und etwas weiter ein Gemüsegarten," erklärt der Fachmann.

Sechs heimische Bäume und sieben Obstbäume werden gepflanzt. Es entstehen eine Rasenfläche für Ballspiele und eine Sandspielfläche, mit der "Wildnis" im Birkenhain gibt es einen kleinen Abenteuerbereich. Hinzu kommen natürlich auch Bänke und: Nach Bedarf können Flächen erweitert oder verändert werden. Julia Thomsen, Ansprechpartnerin von der Caritas, die als Pächterin des Gartens fungiert, sieht nach anfänglichen Beschwerden der Anwohner im vorigen Jahr alles auf einem guten Weg. "Wir freuen uns auf Ideen und über schöne, große Bäume", ergänzt sie lachend.

Petra Keil aus der Nachbarschaft schaut skeptisch auf die Sandhügel. "Man kann was draus machen, mal sehen, wie es in einigen Jahren aussieht." Die Nachbarn hätten eigene Ideen entwickelt, ob die umgesetzt würden, sei ihr nicht bekannt. Mit der Caritas sei man im Gespräch. Letzteres ist eine Einladung, die immer wieder ausgesprochen wird. Natalie Schneider, Fachgebietsleiterin der Caritas: "Das ist nicht unser Garten. Sie dürfen sich hier verwirklichen, wir wollen allen gerecht werden. ". Nächstes Jahr wird der Garten eröffnet sein, den Schlüssel verwaltet zukünftig der Stadtteilladen der Caritas. Nach dem offiziellen Akt rückten die Arbeiter an, damit es auch grün wird bis zur Eröffnung.

(bgw)
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