Wersten Gemeinde will ihren Papst zurück

Wersten · Werstener Gemeinde wurde bei einer Karnevalsfeier der Pappaufsteller von Franziskus entwendet.

In der Seelsorgeeinheit des Düsseldorfer Rheinbogens macht man sich große Sorgen um den Papst. Er ist verschwunden. Ausgerechnet bei der Karnevalsfeier der Katholischen Frauen von St. Maria Rosenkranz im Pfarrzentrum an der Burscheider Straße. Nicht auszudenken, wenn der Heilige Mann in falsche Hände gekommen ist...

Doch der Reihe nach: Es muss vergangenen Freitag so zwischen 22 und 24 Uhr passiert sein, also eigentlich, als die lustig-jecke Veranstaltung ihrem Ende entgegenging. Vermisst wurde Franziskus nämlich schon von dem Trupp, der den Pfarrsaal nach der Feier wieder parat machen musste. "Erst haben die Helfer gedacht, der Papst wäre mit der anderen Deko beiseite geräumt worden", berichtet Pastoralreferent Martin Kürble von dem Vermisstenfall der besonderen Art.

Doch es gab an jenem Abend nirgends eine Spur vom Verbleib des Pontifex. Er selber hat sich gegen seine Entführung auch nicht wehren können. Ist er zwar lebensgroß, aber doch nur aus Pappe. "Wir hätten gerne unseren Papst zurück", sagt Kürble und verspricht - wenn auch keine Absolution für den Täter oder die Täterin - eine vergleichsweise nur geringe Buße, wenn er oder sie denn bereue und den Aufsteller unversehrt zurückbringe.

Eine Lösegeldforderung ist aber schon mal nicht im Pfarrbüro eingegangen. Deswegen rechnen Kürble und sein Team nicht mit dem Allerschlimmsten. Vielleicht steht der Papst ja gerade irgendwo in einem Partykeller und schaut dort dem karnevalistischen Treiben zu. Das gönnt Kürble natürlich dem Heiligen Mann; aber nach Karneval soll der Pontifex wieder an seiner angestammten Stelle seinen Dienst versehen. "Wir haben den Pappaufsteller für eine Feier im Sommer 2016 gekauft; da konnten sich alle Gemeindemitglieder bei einer Fotoaktion mit dem Papp-Papst fotografieren lassen", berichtet der Pastoralreferent.

Seit der Eröffnung des neuen Werstener Pfarrzentrums vor einigen Monaten begrüßt Franziskus alle Menschen, die das neue Gebäude betreten, mit einem Lächeln. Um so größer ist nun die Lücke, die seine Entführung in der Gemeinde gerissen hat. Kürble appelliert an den Entführer, den Papst zurückzubringen, gerne auch anonym.

Aber auch auf anderen Kanälen lässt die Gemeinde nichts unversucht, den Heiligen Mann wieder in Obhut nehmen zu können. Auf Facebook wurde der Aufruf der Seelsorgeeinheit bereits in allen Werstener Gruppen - und nicht nur da - geteilt. "Es müsste doch irgend jemand gesehen haben, wie der oder die Täter am späten Freitagabend mit dem Papst unterm Arm durch Wersten gegangen sind", sagt Kürble und hofft auf Hinweis;, denn in die sprichwörtliche Tasche passt dieser Franziskus nämlich nicht.

(rö)
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