Wersten Kleine Oasen für die Hobby-Gärtner

Wersten · Bei drei Urban-Gardening-Projekten im Düsseldorfer Süden kann gemeinsamen gegärtnert werden. Inzwischen gedeihen Blumen und Gemüse prächtig.

 Eva (6) und Timo (3) mit ihrem Vater Florian Langfeld gestern im Naschgarten, wo es ziemlich grün gedeiht.

Eva (6) und Timo (3) mit ihrem Vater Florian Langfeld gestern im Naschgarten, wo es ziemlich grün gedeiht.

Foto: Anne Orthen

Mitten in Wersten steht eine bemalte Holzkiste. Bei einem Blick hinein zeigen sich verschiedene Kräuter und rosa Blüten. "Pflanzanleitung" lautet die Aufschrift eines grünen Plakats davor. Bald soll in dem Hochbeet auf dem Spielplatz Auf'm Rott noch mehr wachsen.

Es ist eines von insgesamt neun Hochbeeten, das die Verantwortlichen des Projekts "zakk.findet.Stadt" vom Zakk in den Stadtteilen Wersten und Eller aufgestellt haben. Eines von Düsseldorfs aktuellen Urban Gardening Projekten.

Auch der "Nachbarschaftsgarten" in Wersten und der "Naschgarten" in Holthausen laden zum gemeinsamen Gärtnern ein. Hinter allen Projekten steht die Idee: Natur in der Stadt zu erleben und sie näher zu bringen.

"Die Leute sollen sehen, dass es unterschiedliche Formen von Gärten gibt", erklärt Maurice Uhrhan, Verantwortlicher des Zakk-Projekts "Urban Gardening". Die kleinen Gemeinschaftsgärten sind für jeden zugänglich, der selbst anbauen, bepflanzen und im Herbst ernten will. Am Beet können sich Menschen gratis etwas pflücken und zum Kochen zuhause verwenden. "Mit einer Anmeldung können bis zu vier Leute eine Patenschaft für jeweils ein Beet übernehmen und sich um die Pflege und die Bepflanzung kümmern", erklärt Uhrhan.

Ziel sei es die kleinen Gärten in die Vororte zu bringen und zusammen mit den Menschen zu lernen, was angepflanzt werden kann und wie Räume zum öffentlichen Gärtnern geschaffen werden. "Außerdem wollen wir Interessenten darauf hinweisen, wo das Essen überhaupt herkommt", sagt Uhrhan. Aber alles, was angepflanzt werde, solle ohne Chemie sein.

Der Nachbarschaftsgarten in Wersten verfolgt ein ähnliches Konzept. Nutzer kommen aber nicht ohne Schlüssel in den Garten. Den können sie sich im Stadtteilladen der Caritas, Liebfrauenstraße 30, holen. Versteckt hinter einer Toreinfahrt an der Burscheider Straße können auf einer etwa 2500 Quadratmeter großen Grünfläche in einem Innenhof Radieschen, Kartoffeln, Möhren, Salat, Tomaten und vieles mehr geerntet werden. "Es gibt aber noch reichlich Platz zum Anpflanzen", sagt Julia Thomassen, Verantwortliche für den Nachbarschaftsgarten.

"Für die Kinder ist es besonders toll, dass sie in einem geschützten Raum herum laufen, Früchte von den Bäumen pflücken und direkt probieren können", sagt Thomassen. In Zukunft sind weitere Projekte geplant. "Es werden sich im Verlaufe des Jahres sicher noch viele Ideen durch Gespräche ergeben", fügt sie hinzu.

Ein weiteres Urban Gardening Projekt ist der "Naschgarten" der evangelischen Klarenbachgemeinde in Holthausen. Er bietet genügend Platz zum Buddeln und Naschen für Kinder, während Eltern sich der Gartenarbeit widmen. "Die Menschen können anpflanzen, was sie mögen und als Gemeinschaft gärtnern. Dazu gehört dann zwar auch Unkraut-Jäten. Aber selbst diese Aufgabe können wir gemeinsam bewältigen", sagt Florian Langfeld, Jugendleiter der evangelischen Gemeinde.

(RP)
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