Wersten Preisgekrönte Kostüme aus eigener Werkstatt

Wersten · Das Ehepaar Miriam und Michael Schmauder bastelt jedes Jahr aufwendige Verkleidungen für den Karneval.

Kurz vor Karnevalssamstag verwandelt sich die Küche von Familie Schmauder in eine Bastelstube, dort wird jede freie Minute gearbeitet. In diesem Jahr wird mit Strumpfhosen, weißer Wolle, Pfeifenputzern und Watte gewerkelt. Was daraus aber entstehen soll, wird noch nicht verraten. Sowieso wird es in den nächsten Tagen immer wieder überarbeitet und ergänzt - denn Michael und Miriam Schmauder sind kreativ und lassen sich gerne von neuen Einfällen leiten.

Seit 17 Jahren besucht das Ehepaar, das Eltern von vier Kindern ist, die Kostümparty FedeFe der Prinzengarde Rot-Weiß am Karnevalssamstag im Steigenberger Parkhotel und nimmt dort immer erfolgreich am Kostümwettbewerb teil. Dabei treten die beiden immer als Duo auf, waren beispielsweise schon als Tannenbaum und Weihnachtselfe, Baum und Paradiesvogel, Raupe und Schmetterling, Legosteine, Tortenstücke, Außerirdische und gedeckte Tische unterwegs.

Für die fantasievollen Kostüme werden in der Regel ganz normale Alltagsgegenstände verarbeitet. Für die Füße des Rabenkostüms wurden zum Beispiel gelbe Gummihandschuhe verwendet, die Mähne des Zebrakostüms bestand aus Staubwedeln und der Körper der Raupe aus einem Kinder-Krabbeltunnel. Während Miriam Schmauder Wert auf viel Glitzer und passende Accessoires legt, sorgt ihr Mann Michael gern dafür, dass das Kostüm an irgend einer Stelle blinkt und leuchtet.

So viel Kreativität wurde bislang stets mit einem Preis belohnt. "Wir haben viele Übernachtungen in Häusern der Steigenberg-Gruppe gewonnen und so viel von Deutschland gesehen, aber auch Geld und Handys waren unter den Preisen", sagt Michael Schmauder. Um unter den vielen anderen liebevoll gestalteten Kostümen bei der Feier aufzufallen, nehmen die Schmauders gerne auch Unannehmlichkeiten in Kauf. "Wir können nicht mit den Kostümen im Auto fahren, deshalb ziehen wir uns immer auf der Straße vor dem Hotel um. Das ist manchmal ganz schön kalt." Sitzen, der Gang zur Toilette, etwas trinken und auch ausgelassenes Tanzen ist kaum möglich oder sehr umständlich. Und manchmal kommen noch unerwartete Unannehmlichkeiten hinzu. "In der großen Pappkugel, die ich als Raupe um den Kopf hatte, hat sich die Musik gefangen. Das war ganz schön laut", sagt Michael Schmauder. Und im Rabenkostüm, dessen Basis ein schwarzer Müllsack bildete, war es ganz schön warm. Aber deshalb auf ein tolles Kostüm zu verzichten, kommt für die Schmauders, die sich meistens im Foyer des Hotels positionieren, nicht in Frage.

"Für uns ist der Besuch des FedeFe eine ganz lieb gewonnene Tradition", sagt Miriam Schmauder. Und die wurde auch nicht unterbrochen, als sie hochschwanger war. Dabei war es Zufall, dass die Werstener zur Party kamen. "Wir haben bei der Rheinischen Post dafür Karten gewonnen. Und als wir dann die tolle Stimmung, das schöne Ambiente und die vielen schönen Kostüme erlebt haben, wollten wir einfach wiederkommen." Deshalb bestellen die beiden auch immer direkt nach der Party Karten für das nächste Jahr, denn die Veranstaltung ist immer sehr schnell ausverkauft.

Die Kostüme wandern nach dem Fest in den Keller, sperrige Teil auch schon einmal in die Mülltonne. "Woanders können wir die Verkleidungen nicht anziehen, denn die sind einfach nicht für den Straßenkarneval oder eine normale Party tauglich. Und im nächsten Jahr wollen wir ja mit einem neuen Outfit überraschen."

(brab)
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