Wersten/Unterbilk Sohn siegt beim Berliner-Back-Duell

Wersten/Unterbilk · Einen besonderen Altweiber-Wettkampf lieferten sich zwei Generationen der Stadtbäckerei. Vater und Sohn backten die Berliner direkt in zwei Filialen.

Frank Bachhausen (53) backt jedes Jahr in der Filiale. Bis 11 Uhr lag er mit seinem Sohn gleichauf.

Frank Bachhausen (53) backt jedes Jahr in der Filiale. Bis 11 Uhr lag er mit seinem Sohn gleichauf.

Foto: A. orthen

Jeder Handgriff muss sitzen, vor allem im Wettkampfmodus. Schnell wendet Frank Bachhausen (19) die Berliner im heißen Fett. Gekonnt kommen dabei zwei Holzstäbe zum Einsatz. Je Durchgang dreht er 20 bis 30 Ballen. Neben ihm ist die Station mit Himbeer-Johannisbeer-Konfitüre und ein riesiges Blech mit einem hohen Zuckerberg positioniert.

 Frank Bachhausen (19) hat gerade seine Lehre abgeschlossen und mit 74 Blechen Berlinern gewonnen.

Frank Bachhausen (19) hat gerade seine Lehre abgeschlossen und mit 74 Blechen Berlinern gewonnen.

Foto: Anne Orthen

Die frischen Berliner passieren zügig alle Stationen auf ihrem Weg in die Tüte. Um 6 Uhr startete der junge Geselle an der Lorettostraße in Unterbilk das Back-Duell gegen seinen Vater Frank (53). Um viertel vor vier in der Früh hatten die beiden aber noch zuhause zusammen gefrühstückt, bevor sie in den Backkampf zogen.

Frank Bachhausen senior hat dann eine ähnliche Station in Wersten aufgebaut. Ein Heimspiel sei das für ihn. Es ist schon Tradition, dass er an Altweiber direkt in der Filiale an der Opladener Straße backt. "Es ist der Tag an dem wir mehr Berliner als Brötchen verkaufen", sagt er. Nur wenige Meter von der Filiale entfernt, war früher die Bäckerei.

Er, der Meister gegen seinen Sohn, den Gesellen im Berliner- Backkampf. Eine spontane Idee. Dynamik gegen Tradition. Zwischendurch bleibt dem Junior auch Zeit für Qualitätskontrolle. Er greift zum Berliner und probiert. Unterstützt vom Verkaufsteam im Hasenkostüm will er natürlich gegen den Vater punkten. "Es ging sofort rasamt los. Die Kunden kamen und die Berliner gingen sofort weg", sagt er. Auch sein Vater hat Unterstützung vom kostümierten Personal und kaum Zeit für eine Pause. Die frischen Berliner sind besonders beliebt, wenn sie noch warm in die Tüte wandern. Die Auswahl ist mittlerweile groß ist und der klassische Berliner hat Konkurrenz bekommen: gefüllt mit Eierlikör, Baileys oder Crme statt Marmelade.

Das Rennen kann der Junior nach achts Stunden klar für sich entscheiden - mit 74 vollen Blechen. Er hat in dieser Zeit 18 Kilogramm Marmelade verarbeitet. In Wersten hat Frank Bachhausen bis zum Nachmittag 63 Bleche gefüllt. "Bis 11 Uhr lagen wir noch ungefähr gleich auf", sagt Vater Frank. Dann ist der Sohn im Vorteil, denn viele Jecken holen noch Berliner auf ihrem Weg in die Innenstadt und der Junior muss das Tempo steigern. Der Sieg des Sohnes erfüllt den Vater mit Stolz. "Mir hat das richtig Spaß gemacht", sagt Frank Bachhausen junior.

Eine Neuauflage im nächsten Jahr kann sich der Senior durchaus vorstellen. Doch erstmal wird nach kurzer Pause gefeiert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort