Detektive machen Täter dingfest Brandstifter am Container in Düsseldorf gefasst

Wersten · Der Brandstifter, der seit zwei Jahren am Werstener Schützenplatz mehr als 60 Mal zündelte, ist gefasst. Eine Detektei, die die Awista beauftragt hatte, machte den mutmaßlichen Täter dingfest.

 Detektivin Bozena Majowski, die nicht erkannt werden möchte, hat mit Kollegen den Tatort am Schützenplatz observiert.

Detektivin Bozena Majowski, die nicht erkannt werden möchte, hat mit Kollegen den Tatort am Schützenplatz observiert.

Foto: günter von ameln

Er wollte es wieder versuchen und die Papiercontainer am Werstener Schützenplatz anzünden. Doch Samstagnacht gegen 1.30 Uhr konnten ihn zwei Detektive fassen, bevor er erneut Feuer legen konnte. Sie hatten ihn schon in der Nacht zuvor observiert. Da wollte der 29-Jährige ebenfalls die Container anzünden, lief aber vor dem Detektiv davon. Anhand seines Autos konnte ihn der Privatermittler eine Nacht später identifizieren, als er erneut an den Papiercontainern auftauchte. Der Detektiv hielt ihn mit einem Kollegen fest und konnte ihn der Polizei übergeben.

Dreimal war der Mann in diesem Jahr schon wieder aktiv gewesen. Jetzt ging er der Polizei, beziehungsweise den Detektiven, ins Netz und die Anwohner können aufatmen. In den vergangenen zwei Jahren hatte der dringend Tatverdächtige mehr als 60 Mal Feuer gelegt - immer an den Papiercontainern am Schützenplatz. Nach Angaben der Polizei soll der 29-Jährige in der Nähe des Schützenplatzes wohnen.

Im Dezember - allein in der Woche vom 7. bis 12. Dezember hatten die Werstener Papiercontainer fünfmal gebrannt - suchte die Awista nach einer Detektei, die den Standort beobachten sollte. Bozena Majowski, die eine Detektei in Unterbach leitet, bewarb sich und bekam den Auftrag.

"Einen Tag vor Weihnachten habe ich den Vertrag unterschrieben", sagt die 41-Jährige. Ihr Auftrag lautete: am 27. und 29. Dezember den Schützenplatz zu beobachten - "mit einem Detektiv", wie sie betont. Doch die Observierung verlief negativ. Als am 5. Januar die Rheinische Post über die Brandstiftung berichtete, weil Anwohner sich vehement beschwert hatten, bekam die Detektei einen Folgeauftrag.

"Wir sollten vom 5. bis 11. Januar in der Zeit von 22 bis 6 Uhr den Tatort beobachten", sagt Majowski. Dabei war die Detektei immer in Kontakt mit der Werstener Polizei, "die mehrmals nachts vorbeikam", wie Majoski lobend betont.

Vergangene Woche Mittwoch (6. Januar) tauchte der mutmaßliche Täter um 23.20 Uhr laut Protokoll von Bozena Majowski wieder am Tatort auf - und verschwand hinter den Containern. Als der Detektiv näher kam, roch er verbranntes Papier, es gab aber keine Flammen. Er sah noch, wie der Mann flüchtete und im Auto wegfuhr. "So wussten wir, welchen Wagen er fährt", sagt Majowski.

In der Nacht zum 8. Januar legte der Mann erneut Feuer. "Mein Kollege war allein und verfolgte ihn vergeblich", sagt die Detektivin. Sie war froh, dass die Awista daraufhin zwei Observierer genehmigte.

Samstagnacht tauchte der 29-Jährige dann wieder auf und wurde von einem der beiden Detektive sofort identifiziert. Zu Zweit hat das Duo den Mann in die Zange genommen, noch bevor er zündeln konnte, und die Polizei benachrichtigt. Die nahm den Man vorläufig fest. Inzwischen ist der Tatverdächtige wieder auf freiem Fuß. Nach Polizeiangaben äußert er sich zum Tathergang nicht.

Anwohnerin Birgit Kreutz ist jedenfalls erleichtert und hofft, dass die Brände endlich ein Ende haben. "Ich bin heilfroh, dass es vorbei ist." Sie hofft, jetzt nachts wieder angstfrei durchschlafen zu können.

(RP)
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