Wersten Werstener Kreuz ist für Kinder gefährlich

Wersten · Der Weg zur Henri-Dunant-Grundschule ist für viele Kinder jeden Tag ein Abenteuer. Es muss sich dringend etwas an den Haltestellen und den A46-Zu- und Abfahrten ändern, fordert Marc Preußer im Namen der Eltern.

 Marc Preußer ist fassungslos: Ohne dass die Signalanlage zu blinken anfing, fuhr die U71 die Haltestelle an der Werstener Dorfstraße an.

Marc Preußer ist fassungslos: Ohne dass die Signalanlage zu blinken anfing, fuhr die U71 die Haltestelle an der Werstener Dorfstraße an.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Einmal pro Woche bringt Marc Preußer seine Kinder zu Schule. Seine Jungs Nick (9) und Basti (7) sind eigentlich aus dem Alter heraus, zur Schule begleitet zu werden. Doch ihr Weg ist gefährlich.

Nick und Basti gehen zur Henri-Dunant-Schule am Rheindorfer Weg und wohnen am Ziegeleiweg im Düsseldörfchen. Das heißt: Sie müssen über das Werstener Kreuz - eine der unübersichtlichsten Straßenkreuzungen in Düsseldorg.

Und sie sind nicht alleine, rund zehn Schüler begleitet jeden Morgen ein Elternteil aus der Siedlung - und holt sie auch wieder ab. Laufgruppe nennt sie Marc Preußer, und er kann nicht verstehen, dass sich an den Übergängen nichts tut. Da ist zum einen der Bahnübergang für Fußgänger. "Lebensgefährlich", sagt Preußer.

Immer wieder hat er beobachtet, dass die Bahnen angefahren kommen, ohne dass das orangefarbene Warnsignal blinkt. Das war auch beim Ortstermin mit unserer Redaktion der Fall, als die U71 von Benrath kommend links abbog auf die Haltestelle Werstener Dorfstraße. Aber die Bahnen, die losfahren, geben kein Signal. "Ein unhaltbarer, lebensgefährlicher Zustand", sagt Preußer und hat vor mehr als sechs Wochen die Rheinbahn angeschrieben. Auf Antwort wartet er immer noch.

Auch mit der Polizei hat er gesprochen. "Aber die Polizei kann nicht aktiv werden, solange nicht vermehrt Unfälle auftreten. Das ist leider so. Da muss erst ein Kind zu Schaden kommen", sagt Preußer. Jetzt fordert er, dass die Signalanlage verbessert wird. Das heißt, dass sie funktioniert, dass sie aber auch Signaltöne abgibt. Das sei beispielsweise in Oberkassel auf der Luegallee der Fall, "aber erst, nachdem dort ein dramatischer Unfall mit einem Kind passiert ist", ergänzt er. Außerdem wünscht sich Preußer für die Sicherheit der Kinder noch Absperr-Baken.

"Je mehr Signal-Anlagen, desto geringer ist die Gefahreneinschätzung, desto leichsinniger werden die Menschen", entgegnet Rheinbahnsprecherin Heike Schuster und betont, dass für Bahnen, die aus dem Stand los fahren, keine Signalzeichen vorgesehen sind. Der Fahrer müsse nur einen Klingelton anschalten, bevor er losfährt. Schuster will aber die Anlage jetzt noch einmal überprüfen lassen.

Doch die Haltestelle ist nur ein neuralgischer Punkt am Werstener Kreuz. Aus der Innenstadt kommend gibt es dort eine Linksabbiegerspur für die Autofahrer, die auf die A 46 fahren wollen. Jeder siebte oder achte Wagen führe noch bei Rot über die Ampel, sagt Preußer. "Deshalb sage ich meinen Kindern immer: Ihr müsst hier vor allem aufpassen, wenn ihr Grün habt." Und auf ein weiteres Problem macht die Mutter der Kinder aufmerksam. Wer aus dem Tunnel der A 46 kommt, darf links oder rechts abbiegen - nicht aber geradeaus fahren, mit Ausnahme der Busse. "Aber das machen die Autofahrer unentwegt", berichtet Katharina Preußer. Und die führen wesentlich schneller als erlaubt, weil sie ein schlechtes Gewissen haben, schließlich sei das Geradeausfahren verboten.

Seit Jahren setzt sie sich mit anderen Eltern dafür ein, dass die Kreuzung sicherer wird. Sie hat schon das Schulministerium angeschrieben und um Hilfe gebeten, die Grundschule bemüht sich ebenfalls, aber nichts passiert.

"Schülerlotsen kommen schon gar nicht mehr, weil sie Angst haben, mitten auf der Kreuzung zu stehen," führt sie weiter aus. Nur noch ein älterer Verkehrshelfer stünde morgens dort, aber ihm sei auch mulmig, habe sie gehört. Katharina Preußer und ihre Nachbarn wünschen sich an dieser Stelle eine Blitzeranlage oder regelmäßige Polizeikontrollen.

Eine Blitzeranlage kann an dieser Stelle nicht installiert werden, sagt ein Polizeisprecher, denn Blitzeranlagen können nur erhöhte Geschwindigkeite oder das Überfahren von roten Ampeln kontrollieren.

Marc Preußer jedoch ist der Meinung, hier müsse sich dringend etwas ändern.

(RP)
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