Wittlaer Ein Buch mit vielen Heimatgeschichten

Wittlaer · Zum 38. Mal ist das Heimat-Jahrbuch Wittlaer erschienen. Die Geschichte des Stadtbezirks 5 wird in vielen Beiträgen spannend geschildert, auch andere Stadtteile sind auf den 200 Seiten Orte des Geschehens.

 Früher wurde auf dem Kalkumer Schlossteich noch gerudert wie das Foto des Künstlers Wilhelm Degode, entstanden um 1900, zeigt.

Früher wurde auf dem Kalkumer Schlossteich noch gerudert wie das Foto des Künstlers Wilhelm Degode, entstanden um 1900, zeigt.

Foto: Heimat- und Kulturkreis Wittlaer

Wie für andere Plätzchen und Kerzen gehört für die Wittlaerer das "Heimat-Jahrbuch-Wittlaer" zur Vorweihnachtszeit dazu. Pünktlich im Advent erscheint dieses immer und ist damit ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Herausgegeben wird der bereits 38. Band vom Heimat- und Kulturkreis Wittlaer. Unter der Redaktion von Bruno Bauer ist erneut ein spannendes Werk mit zahlreichen Abbildungen entstanden. Es enthält auf 200 Seiten viele Beiträge zur Geschichte und zu aktuellen Ereignissen in und um Wittlaer, aber auch Berichte zu kulturellen Themen, Anekdoten und Kindheitserinnerungen. Geschrieben wurden diese vom Redakteur Bauer und vielen Gastautoren.

"Ich habe inzwischen einen festen Stamm von Schreibern und immer wieder lerne ich bei Recherchen neue mögliche Autoren kennen. Und an Themen mangelt es nicht", sagt Bauer. Er selber kann inzwischen bei seiner Arbeit auf ein großes eigenes Archiv zurückgreifen. Viele tausend Fotos hat er zudem in den letzten 40 Jahren, in denen er sich mit der Geschichte seiner Heimat befasst, gesammelt. Einige besonders schöne Ansichten des alten Kalkum sind diesmal im Jahrbuch veröffentlicht, darunter Postkartenmotive und Fotografien von Wilhelm Degode (1862-1931), einem der bekanntesten Landschaftsmaler der Düsseldorfer Malerschule, der lange in Kaiserswerth lebte.

Das zeigt, dass sich bei der Themenauswahl nicht nur auf den Stadtteil Wittlaer beschränkt wird, sondern auch noch die anderen Orte des Stadtbezirks einbezogen werden, da es viele Vernetzungen und familiäre Verbindungen untereinander gibt.

Im aktuellen Band gibt es zum Beispiel Berichte über die aufwendige Sanierung der Hubertuskapelle in Angermund, die Ostern 2017 abgeschlossen sein soll und über das Boulespielen im Stadtbezirk. Der aktuelle Forschungsstand zum 2009 bei Deichbauarbeiten in Kaiserswerth gefundenen Plattbodenschiff wird zusammengefasst. Künstler aus dem Norden wie der Bildhauer, Lyriker und Philosoph J. Siegfried Dammrath und der Lohauser Künstler Peter Schwickerath, der die große Stahlskulptur "Im Kontext" in der Kaiserpfalz geschaffen hat, werden vorgestellt. Ein Beitrag beschäftigt sich mit dem Badevergnügen in früherer Zeit und ein anderer mit der Vorgeschichte des neuen Dorfplatzes in Kalkum. Weitere Aufsätze nehmen Rückschau auf die ersten Dampfschiffe vor 200 Jahren auf dem Rhein und die Schulzeit vor 50 Jahren in Wittlaer.

Zwei Berichte befassen sich mit Jubiläen in der Gastronomie von Kaiserswerth. So betreibt Jean-Claude Bourgueil seit 40 Jahren das Sternerestaurant "Im Schiffchen" und Gerd Steege ist seit 30 Jahren Chef des Restaurants "Zum Einhorn". Beendet wird der Band mit einer Chronik des Jahres 2015. Darin finden sich unter anderem das 175-jährige Bestehen der Diakonie-Buchhandlung, das 80-jährige Bestehen des Kaiserswerther Freibades "Flossen weg" und die Eingemeindung von Wittlaer vor 40 Jahren nach Düsseldorf. Wittlaer verlor damit seine Selbständigkeit und wurde zum nördlichsten Stadtteil Düsseldorfs.

Die Bücher erscheinen in einer Auflage von 800 Stück. Um das Wissen über Wittlaer und Umgebung öffentlich zugänglich zu machen, werden davon rund 100 Exemplare verschenkt. Sie gehen unter anderem an Schulen, Kirchen, Büchereien, Archive und Museen.

(brab)
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