Wittlaer Turnhallenneubau kommt viel später

Wittlaer · Seit Jahren ist der Bau einer neuen Turnhalle in Wittlaer Thema im Stadtteil. Immer wieder kommt es zu Verzögerungen. Der betroffene Verein TV Kalkum-Wittlaer will nun endlich Taten sehen.

 Dieter Botsch, Vereinsvorsitzender des TV Kalkum-Wittlaer, hat erreicht, dass sich jetzt OB Geisel des Themas annehmen will.

Dieter Botsch, Vereinsvorsitzender des TV Kalkum-Wittlaer, hat erreicht, dass sich jetzt OB Geisel des Themas annehmen will.

Foto: Christoph Reichwein

Der Bau einer neuen Zweifachturnhalle am Grenzweg in der Nachbarschaft der Franz-Vaahsen-Grundschule wird erst im Mai 2018 starten und dann frühestens im Mai 2019 beendet sein. Das geht aus den Antworten einer Anfrage an die Verwaltung hervor, die Ratsfrau Claudia Bednarski (SPD) gestellt hat. Damit verzögert sich der Bau des rund 3,2 Millionen teuren Gebäudes um zwei Jahre, beginnt also viel später, als Oberbürgermeister Thomas Geisel im Februar in Aussicht gestellt hatte. Das sorgt für Ärger, denn der Neubau wird schon seit vielen Jahren immer wieder verschoben, und sein Standort stand zwischendurch auch noch in Frage. "Die Bürger, insbesondere der TV Kalkum-Wittlaer, aber auch die Schulgemeinde der Franz-Vaahsen-Grundschule werden durch diese erneute Verzögerung bitter enttäuscht" sagt Ratsherr Andreas Auler (CDU).

Dieter Botsch, Vorsitzender des Turnvereins Kalkum1911/Wittlaer, hat seinem Frust Luft gemacht und einen Brief an Thomas Geisel gerichtet. Er drängte darauf, die Turnhalle zur Chefsache zu machen. Mit Erfolg. "Ich habe auch den Eindruck, dass die Zeiträume zwischen Planung und Fertigstellung zu lange sind. Ich werde mir die Sache vorlegen lassen", erklärt Geisel in dem Antwortschreiben. Ob das allerdings weiterhilft, wird von Andreas Auler angezweifelt, da der Rat der Stadt für die Turnhalle noch immer keinen Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss gefasst hat und deshalb keine Gelder für die Sportstätte in den Haushalt eingestellt werden konnten. Aus den Antworten der Verwaltung zu der SPD-Anfrage geht auch hervor, dass vorläufig keine größeren Arbeiten an der bestehenden Halle vorgenommen werden sollen. Diese ging 1966 in Betrieb. "Entsprechend besteht immer wieder ein nutzungsbedingter Sanierungs- und Reparaturbedarf. Der Zustand der Bausubstanz ist jedoch so gut, dass die Notwendigkeit für größere Sanierungen momentan nicht erkennbar ist", sagt die Verwaltung.

Das ärgert Botsch, denn die Umkleidekabinen und Sanitärräume befänden sich in einem sehr schlechten Zustand. "Die Unterbringung von Schiedsrichterteams führt immer wieder zu Beschwerden, und selbst die Eltern der Jugendmannschaften lassen die Kinder nach Spiel oder Training nicht mehr die Duschräume unserer Anlage nutzen", sagt Botsch.

Neben dem Bau der Halle fordert er noch viele andere Projekte, um vielfältige und vernünftige Sportangebote für die rund 1000 Vereinsmitglieder machen zu können. Dazu gehört die Umwandlung des Tennenplatzes in einen Kunstrasenplatz, die Erneuerung des vorhandenen Kunstrasenplatzes bis spätestens nach der Spielzeit 2017/18, die Erneuerung der Umkleide- und Duschkabinen, die nicht Bestandteil der vorhandenen Sporthalle sind, den Bau einer Geschäftsstelle, die Umwandlung des Handballfeldes in ein Basketballfeld mit Einrichtungen für Skater und die Erneuerung der Weitsprunganlage mit Anlaufbahnen, die insbesondere von den 420 Schülern der Franz-Vaahsen-Grundschule genutzt wird. Botsch möchte zudem erreichen, dass Vertreter der Schule und des Vereins von der Verwaltung bei der Entwicklung des Sportstandortes Wittlaer einbezogen werden.

(RP)
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