Neue Rheinpromenade in Düsseldorf Stadtumbau wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet
Düsseldorf · Das rheinische Temperament neigt zwar zum Superlativ - aber wo der Düsseldorfer richtig liegt, da muss er es auch sagen: Die Tieflegung der Rheinuferstraße und der Bau der Promenade sind ein Jahrhundertprojekt.
Allerdings wird seine Bedeutung auch andernorts sehr hoch eingeschätzt, denn immer wieder kommen Städteplaner aus aller Herren Länder in die Landeshauptstadt, um sich das Ergebnis dieser stadtplanerischen Zäsur anzuschauen.
Die Erinnerung ist verblasst, aber früher sind 55.000 Autos pro Tag oberirdisch an der Altstadt vorbeigerollt. Die Landesregierung machte ihrer Hauptstadt ein großherziges Angebot, als der Landtag am Rhein neu gebaut wurde. Das Parlament sollte nicht durch eine Hochstraße von den Bürgern abgeschnitten sein, also offerierte Verkehrsminister Franz-Josef Kniola im Hauptausschuss des Stadtrates den Bau eines Tunnels. Wenn die Stadt wolle, bis hinter die Altstadt. Zwar gab es nach dem Fall der Mauer noch Diskussionen um Verschwendung, aber die Düsseldorfer Ratsleute wussten, dass sie diese Chance nutzen mussten.
Umgerechnet gut 300 Millionen Euro kostete das Vorhaben. Ab dem 15. Dezember 1993 rollten die Autos durch den fast zwei Kilometer langen Tunnel, im Sommer 1995 wurde mit einem großen Fest die Promenade eröffnet.
Niklaus Fritschi hatte die Jury mit einer schlichten Lösung überzeugt. Auf 1,5 Kilometern prägen 600 Platanen, Bänke und basaltblaue Bodenplatten das Bild. Statt eines Lichtbandes, dem Fritschi noch immer hinterher trauert, wurden italienische Designerleuchten aufgestellt.
Das Projekt wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Städtebaupreis (1. Preis), Gestaltung öffentlicher Plätze Frankfurt (1. Preis), Auszeichnung guter Bauten (BDA Düsseldorf, Anerkennung), "Excellence on the Waterfront" (Washington, Top honour).
