Düsseldorf Stahlträger stürzt in Krankenzimmer des EVK
Düsseldorf · Windböe drehte Kran und verursachte den Unfall.
Mit einem Schrecken sind drei Patientinnen des Evangelischen Krankenhauses (EVK) davon gekommen. Am vergangenen Donnerstag war plötzlich vormittags der Stahlträger eines Baukrans in ein Krankenzimmer gestürzt und verfehlte dabei nur knapp eine Patientin. Das Fenster wurde erheblich beschädigt. Die Frauen blieben unverletzt, zwei der Frischoperierten sollen allerdings einen Schock erlitten haben.
Eine der betroffenen Patientinnen ist eine Freundin von Mari Uhlig, die die RP über den Vorfall informierte: "Es hat lange gedauert, bis das Krisenmanagement des Krankenhauses gegriffen hat." Die Frauen seien nach dem Vorfall zunächst "ein wenig allein gelassen" worden. Schnell habe festgestanden, dass die Patientinnen auf ihrem Zimmer nicht bleiben können. Da offenbar aber kein Drei-Bett-Zimmer frei war, soll man versucht haben, die Frauen auf unterschiedliche Zimmer zu verlegen. "Für die Frauen war es aber wichtig, das Erlebte gemeinsam zu verarbeiten", sagt Uhlig. Erst spät sei dafür die Möglichkeit geschaffen und ein Krankenseelsorger hinzugerufen worden.
Ursächlich für den Vorfall war eine Windböe, wie das EVK auf RP-Anfrage sagte. So soll ein Bauteil, das im Neubau-Trakt (Eröffnung ist für 2016 geplant) eingebaut werden sollte, durch einen heftigen Windstoß außer Kontrolle geraten sein. Mit der Baufirma sei inzwischen ein Konzept erarbeitet worden, das die Sicherung der Fenster bei vergleichbaren Arbeiten vorsieht.
Die Patientinnen - nach Angaben des EVK waren es zwei - seien nach Bekanntwerden des Vorfalls sofort untersucht worden; auch eine seelsorgerische und psychologische Betreuung sei ihnen angeboten worden. Zudem haben sich EVK und Baufirma bei den Betroffenen, die inzwischen entlassen wurden, für den Vorfall entschuldigt - laut Uhlig kam die offizielle Entschuldigung von der Bauleitung (mit einer Schachtel Pralinen) allerdings erst abends.
