Düsseldorf Start-up Frohkost bringt frischen Babybrei

Düsseldorf · Ein Banker und ein Berater haben sich selbstständig gemacht - mit frisch gekochtem Biobrei.

Sie wollen zwar erst noch Väter werden, aber bereits jetzt sind Oliver Schoofs (33) und Julien Tischer (37) Experten, wenn es um die Zutaten, Mengen und Mischungsverhältnisse für Babybrei ab dem fünften und achten Lebensmonat geht. Sie bereiten die Mahlzeiten für die Kleinen frisch wie bei Muttern zu Hause zu - nur im großen Stil und in größeren Töpfen. Die Betriebswirtschaftler haben in den vergangenen anderthalb Jahren ein Start-up-Geschäftsmodell ausgetüftelt, das vor zwei Monaten an den Start ging: Mit "Frohkost - dem ersten frischen und gekühlten Bio-Babybrei" - so der Slogan - bringen die Jung-Unternehmer eine Alternative zum Selbstkochen und vor allem zu den bekannten Fertig-Brei-Gläschen auf den Markt.

"Bei uns wird die Baby-Beikost aus 100 Prozent Bio-Möhren, -Brokkoli oder -Pastinaken, aus Birnen, Tomaten oder Geflügel mit null Zusätzen schonend gegart, noch heiß vakuumiert und dann sofort im Eiswasser gekühlt", sagt Schoofs. So sollen natürliche Geschmacks- und Nährstoffe erhalten und nicht durch den üblichen Sterilisations-Prozess bei 120 Grad "totgekocht" werden.

Wie kommen ein Ex-Berater bei der HSBC-Bank und ein ehemaliger Produktmanager bei Konzernen wie Henkel und L'Oréal auf die Idee, im Babybrei eine Nische zu sehen? "Angefangen hat alles mit frischgebackenen Eltern in unserem Freundeskreis", sagt Julien Tischer. Denn die mussten sich entscheiden zwischen: Babybrei kaufen oder selbst kochen? Besser schnell und praktisch oder doch lieber frisch, gesund und natürlich im Geschmack?

Aber warum sich entscheiden, wenn es eine Alternative gibt, dachten sich die beiden. Zusammen mit dem Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund und der Hilfe von 20 Müttern, einer Ernährungswissenschaftlerin und einer Kinderärztin wurde ein Konzept entwickelt vom Markennamen über die richtigen Rezepturen, die Produktpalette bis hin zur Verpackung, dem Internetauftritt www.froh-kost.de, den Online-Bestellmöglichkeiten und der Lieferung im Kühlwagen nach Hause. Weil es sich um eine sensible Nahrung handelt, werde zudem jede Charge von einem Lebensmittelanalyseinstitut kontrolliert.

Dabei kommt es ihnen auch auf den natürlichen, echten Geschmack ihrer Produkte an. Denn - da haben sich Schoofs und Tischer schlau gemacht - bereits im ersten Lebensjahr speichern Kinder Geschmäcker ab. Durch Berichte beispielsweise von Foodwatch, wonach viele Baby-Lebensmittel aus dem Regal im Widerspruch zu den ernährungswissenschaftlichen oder ärztlichen Empfehlungen für Säuglinge stehen, fühlen sich die Düsseldorfer bestärkt in ihrer Idee.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort