Petros Michelidakis "Stehende Welle lockt 50 Prozent mehr Surfer als im Vorjahr"

Düsseldorf · Der Chef der Messe Boot über den bisherigen Verlauf, das enorme Wachstum im Markt und die vollen Auftragsbücher der Werften im Jahr 2018.

 Petros Michelidakis, Chef der Boot, bei der Auskranung.

Petros Michelidakis, Chef der Boot, bei der Auskranung.

Foto: T. Breitkopf

Herr Michelidakis, zeigt die neue Attraktion "Stehende Welle" ihre Wirkung bei den Besuchern der Messe Boot 2018.

Petros Michelidakis Die Boot spiegelt den Markt wieder. Einst prägte das Windsurfen und die Anhänger des einstigen Trendsports die Düsseldorfer Messe. Windsurfen wird heute nicht mehr in dieser Fülle gezeigt. Dafür sehen wir andere Trends. Ein Herausragender ist sicher das Stand-up-Paddling. Das ist eine Wassersportart, bei der ein Sportler aufrecht auf einer Art Surfbrett steht und sich mit einem Stechpaddel fortbewegt. Auch die Trendsportart Wellenreiten ist weiter schwer im Kommen. Das belegen auch die Zahlen. Allein am Sonntag hatten wir in der Halle 8a, wo ja die stehende Welle und das vergrößerte Becken der Paddler stehen, 50 Prozent mehr Messebesucher als im Vorjahr in der damals für die Welle vorgesehenen Halle.

Gilt dieser Trend auch für das Tauchen?

Michelidakis Beim Tauchen werden die Reisedestinationen bestimmender Punkt. Zum einen erkennt man einen Trend zu exotischen Zielen, die früher viel seltener bereist wurden, etwa Borneo, Palau oder Sri Lanka. Zum anderen aber gibt es mehr und mehr Menschen, die nicht Tausende Kilometer fliegen wollen, um aufregende Tauchreviere zu erkunden. Diese erkunden dann Seen in Deutschland oder Österreich. Auch diese Destinationen präsentieren sich im Jahr 2018 verstärkt auf der Boot.

Wie beurteilen Sie den Verlauf der Boot zur Halbzeit?

Michelidakis Wir liegen im Moment gut über dem Vorjahr. Die Zahl der Besucher spielt dabei aber nicht die größte Rolle, sondern die Atmosphäre, und die ist gut, eine super Stimmung.

Lässt sich das auch quantifizieren?

Michelidakis Ja, es ist die Fülle auf dem Messegelände, also die Fülle der Aussteller. Alle Ausstellungshallen sind voll, das hat es so noch nicht gegeben. Wir verzeichnen dieses Jahr mehr als 1920 Aussteller.

Welche Trends gibt es in diesem Jahr bei den Bootsbauern?

Michelidakis Man merkt, dass die Auftragsbücher der Werften voll sind. Auf manche Motorjachten oder Segelboote gibt es Lieferzeiten von zwei Jahren und mehr. Durch die hohen Anzahlungen haben die Bootsbauer eine vergleichsweise hohe Liquidität, die sie auch in neue Trends setzen, was Innovationen im Bootsbau angeht.

Wie sehen solche Innovationen konkret aus?

Michelidakis Die Werften testen neue Bootsformate. Das können zum Beispiel neuartige Raumaufteilungen im Inneren der Schiffe sein. Viele erproben auch neue Materialverbindungen. Ich bin sicher, dass wir bei der nächsten Boot - im Januar 2019 - zum Beispiel kleine Luxusjachten sehen.

Wie sieht es mit den Gastzahlen aus?

Michelidakis Ich erwarte nun ein starkes Wochenende. Wir werden sicher einen Zuwachs sehen.

THORSTEN BREITKOPF FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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