Düsseldorf Stellen vorerst erhalten

Düsseldorf · joerg.janssen@rheinische-post.de

Eine gute Stunde Beratung pro Monat können die Sozialarbeiter der Wohlfahrtsverbände einem Flüchtling anbieten, wenn es bei den aktuell 45 Stellen in diesem Bereich bleiben sollte. So rechnen es Diakonie und Flüchtlingsrat vor. Das klingt nicht nur wenig, sondern ist es auch, wenn man an die Herausforderungen denkt, vor denen Migranten nach einer oft traumatischen Fluchterfahrung stehen. Sehr plastisch erläuterte eine Sozialarbeiterin, was ihrer Kollegin passiert, wenn die zum Thema Wohnraum eine offene Sprechstunde abhält. "Von 1100 Menschen, die auf Wartelisten stehen, kommen dann 200 oder 300", berichtete sie. Dass die Verbände angesichts solcher Zustände darauf hoffen, trotz sinkender Flüchtlingszahlen diese Jobs zu erhalten, um so die Integrationsarbeit zu verbessern, ist also verständlich. Düsseldorf steht mit einem Betreuungsschlüssel von 1:200 nicht besonders gut da. Der Blick nach Köln oder Bremen zeigt, dass es anders geht. Solange die neuen "Welcome Points" noch nicht flächendeckend finanziert sind, sollten jedenfalls keine Stellen wegfallen.

(RP)
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