Düsseldorf-Süd Stilllegung von Geldautomaten ärgert Sparkassenkunden

Düsseldorf-Süd · Mehrere Standorte baut das Geldinstitut ganz ab: in Hellerhof, in Benrath an der Paulsmühlenstraße und der Benrodestraße sowie in Himmelgeist.

 Dieser Aufkleber hängt am Automat Benrodestraße.

Dieser Aufkleber hängt am Automat Benrodestraße.

Foto: Schaumann

Sparkassenkunde Heinz Schaumann ist sauer. Darüber, dass das Geldinstitut nun seine Kunden dafür bestraft, dass Kriminelle es geschafft haben, innerhalb weniger Tage drei Geldautomaten erfolgreich in die Luft zu jagen. Kurz darauf sprach die Sparkasse bereits davon - zum Schutz der Kunden, wie es hieß - mehrere Automaten ganz abzubauen sowie andere nur noch während der Öffnungszeiten der Filialen zur Verfügung zu stellen.

Ende vergangener Woche suchte nun der Benrather Schaumann den Geldautomaten an der Benrodestraße auf und starrte auf einen Aufkleber, auf dem die Sparkasse mitteilte, dass dieser bis auf Weiteres nicht zur Verfügung steht. Schaumann will nun einen Beschwerdebrief an das Geldinstitut schreiben, und er hofft darauf, dass seinem Beispiel noch mehr Kunden folgen. Er kann sich noch gut daran erinnern, wie im Juli 2015 mehrere dutzend Sparkassenkunden, die rund um das Benrather Rathaus wohnen, zunächst gegen die Schließung der Filiale an der Benrodestraße und im Anschluss gegen den Abbau des Geldautomaten mit einer Unterschriftenaktion protestiert hatten. Letzteres mit Erfolg. Der Automat blieb auch nach dem Einzug eines anderen Mieters vor Ort. Doch diese Zeiten sind bald vorbei. Die Sparkassenkunden werden an den Automaten im Geschäftscenter an der Hauptstraße verwiesen. Doch dort kann man nicht eben schnell mit dem Auto vorfahren.

Aber genau dieser Punkt birgt für die Sparkasse die Gefahr. Schnell mit dem Fahrzeug vorfahren, Gas in den Behälter einleiten, den Automaten zum Explodieren bringen und mit der Beute schnell abbrausen. Das ist die Vorgehensweise der so genannten Audi-Bande. Die so heißt, weil man sich als Fluchtfahrzeug schnelle Autos stiehlt.

Auch die Schließung des Hellerhofer Automaten aus Sicherheitsgründen wird von Protest begleitet. Klaus Mauersberger (CDU), stellvertretender Bezirksbürgermeister in der Bezirksvertretung 10, will das Thema in der BV-Sitzung kommende Woche Dienstag zur Sprache bringen, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion.

FDP-Mitglied Fred Suchantke ärgert sich über das Verhalten der Sparkasse: Die Entscheidung den Geldautomaten in Hellerhof zu demontieren, sei die bequemste und kundenunfreundlichste Lösung der Sparkasse. " Als Tochter der Stadt Düsseldorf hat die Sparkasse eine Verpflichtung zur Daseinsvorsorge für alle Bürger. Die Geldabholung in einer anderen Filiale ist wegen der Entfernung unzumutbar." Die Sparkasse kapituliere vor den Verbrechern zu Lasten ihrer Kunden, schreibt er in einer Stellungnahme: "Bei diesem Verhalten der Sparkasse muss eben mit den Füßen abgestimmt werden", wenn der Oberbürgermeister als Chef des Sparkassen-Verwaltungsrates diesbezüglich kein Machtwort spreche.

(rö)
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