Kulturspektakel Stoschek bei der Quadriennale

Düsseldorf · Die Sammlung von Julia Stoschek wird im Rahmen des großen Kulturspektakels 2010 präsentiert. Das war vereinbart, bevor sie über die benachbarte Bebauung mit der Stadt stritt. Eine Lösung des Konflikts scheint in Sicht.

 Julia Stoschek.

Julia Stoschek.

Foto: RP, Gabriel

Bei der Quadriennale 2010 zeigt die Stadt auch nach außen, wie hoch sie den Wert der Julia-Stoschek-Collection im Oberkasseler Privatmuseum einschätzt: Die Sammlung, die u.a. wenig bekannte Super-8-Filmarbeiten von Derek Jarman enthält, wird mit diesen Arbeiten Teil der Quadriennale sein. Das sei bereits vor mehreren Monaten mit der Sammlerin Julia Stoschek so besprochen worden, sagte gestern Bürgermeister Friedrich Conzen, der auch Vorsitzender des Kulturausschusses ist. Der Ausschuss wird sich heute mit diesem Thema beschäftigen.

Kritik am Belsenpark

Dass Conzen betont, man habe schon vor einigen Monaten mit der Sammlerin über die Präsentation im Rahmen der Quadriennale gesprochen, ist neuerdings von hoher kulturpolitischer Bedeutung. Denn vor wenigen Wochen, also nach dem Gespräch über die Quadriennale-Teilnahme, hatte die Sammlerin sich massiv über die neben ihrem Museum in Oberkassel geplante Bebauung Belsenpark beschwert.

Dieses Projekt, das — im Falle der Realisierung wie derzeit geplant — sehr dicht an Stoscheks Gebäude heranreicht, würde dieses aufwändig restaurierte und unter Denkmalschutz stehende Haus optisch erschlagen, klagte Stoschek. Der Protest hatte im Rathaus zeitweise einige Irritationen ausgelöst, aber immerhin zur Folge, dass sich Oberbürgermeister Dirk Elbers persönlich mit der Sammlerin traf und sich das Objekt anschaute.

Schon bei diesem Treffen gab es deutliche Signale von Seiten Elbers, dass man sich um eine Lösung bemühen werde. Das bestätigte gestern auch Bürgermeister Friedrich Conzen: Die Verwaltung werde bald Vorschläge präsentieren, nach denen man die Planung "herunterzonen" könne, ein von Elbers vorgeschlagener Spielplatz gegenüber des Museums habe gute Chancen, eingerichtet zu werden. Damit hätte man die wesentliche Bitte der Sammlerin erfüllt: Sie wollte vor allem verhindern, dass direkt auf der anderen Straßenseite und nur wenige Meter von der Front ihres Museums entfernt ein mehrgeschossiges Gebäude entsteht.

Ihr Vorschlag war, die Bebauung entsprechend zu verschieben. Genau dies könnte jetzt als Vorschlag der Bauexperten im Rathaus auf den Tisch kommen. Gegen das Projekt gibt es auch massive Bedenken aus der Nachbarschaft. Vielen ist die geplante Bebauung zu dicht, zu hoch, zu umfangreich. Außerdem bemängeln sie, dass es für die täglich 7000 zusätzlichen Autos kein Verkehrskonzept gebe.

(RP)
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