Düsseldorf Strafe für Prügelei um Parklücke

Düsseldorf · Amtsgericht verurteilt 44-Jährigen wegen Körperverletzung.

Ein wüster Streit um eine Parklücke an der Hüttenstraße, der zuletzt in eine Schlägerei mündete, hat einem Autofahrer gestern beim Amtsgericht 4000 Euro Strafe eingebracht. Der Marketing-Experte für Telekommunikation (44) hatte sich im Prozess eher als Opfer dargestellt, kam damit aber nicht durch.

Zwei Bewerber für nur einen Parkplatz: Was im Alltag meist friedlich endet, führte hier zum Gerangel. An der Hüttenstraße hatte der Angeklagte damals rechts angehalten, weil dort eine Parklücke frei war. Doch genau für diese Lücke hatte sich schon ein Paar beworben, das mit seinem Wagen aus der Gegenrichtung kam und gerade einparken wollte. Der Pilot und seine Freundin stellten ihren Wagen auch tatsächlich in die Parktasche, doch was danach geschah, schilderten beide Seiten unterschiedlich. Der Pilot: "Ich wollte den Angeklagten nur bitten, ein Stück vorzufahren. Aber der sagte: Aufs Maul kannste haben, stieg aus, rammte mir seine Tür in den Magen, packte mich am Kragen, drückte mich rücklings gegen mein eigenes Auto!" Als dann die Freundin des Piloten ausstieg, um den Angreifer wegzuziehen, "hat er auch mir ins Gesicht geschlagen", erklärte die Frau nun als Zeugin. Der Angeklagte bestritt jedoch, auf das Paar losgegangen zu sein: "Ich wurde in meinem Auto massiv und übel beleidigt, stieg aus, packte den anderen Autofahrer - und dann schlug eine Handtasche auf meinem Kopf ein, dass ich ganz benommen war!" Dass er mit dem Parkkonkurrenten gerangelt hatte, dass er ihn beim Aussteigen ("unabsichtlich!") mit der Autotür getroffen hatte, gab er zwar zu. Aber jetzt als Angreifer dargestellt zu werden, wies der 44-Jährige empört zurück.

Die Richterin glaubte jedoch den Aussagen des verletzten Paares und verhängte wegen Körperverletzung 50 Tagessätze zu je 80 Euro gegen den Marketing-Experten.

(wuk)
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