Düsseldorf-Lörick Strandbar: Viel Zustimmung für Kinder- und Hundeverbot

Düsseldorf · Unsere Leser diskutieren hitzig darüber, ob ein Wirt einen Teil seiner Strandbar zur kinder- und hundefreien Zone erklären darf. Der Inhaber selbst verweist auf sein Recht als Gastronom, selbst darüber zu bestimmen, welches Publikum er haben möchte.

Das halten unsere Leser vom Kinder- und Hundeverbot in Lörick
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Foto: dpa, fg wst

Liegestühle, Sonnenschirme, weiße Sandlandschaft mit Rheinblick. Idylle pur. Doch ein Schild ist unübersehbar: "Keine Kinder - Keine Hunde" heißt es da - ergänzt durch entsprechend deutliche Symbolbilder. Bereits seit April steht dieses Schild vor einem Bereich der Strandbar "Sonnendeck" in Lörick (bereits damals berichteten wir über das Thema).

Weil das sonnige Wetter in den vergangenen Wochen zahlreiche Düsseldorfer in den Biergarten zog, kochte die Diskussion um die Schilder jetzt erst richtig auf. Auf der Facebook-Seite der Strandbar laufen seit einigen Tagen zahlreiche Kommentare und Bewertungen ein, die sich mit den Schildern beschäftigen. Auch auf unseren Facebook-Seiten argumentierten die Leser für und gegen das Verbot.

Unser Leser Torsten Oedinger schreibt etwa auf der Facebook-Seite von RP Online: "Keine Kinder? Unglaublich. Das ist Diskriminierung vom Feinsten und ein weiterer Beleg dafür, dass Deutschland kinder- und familienfeindlich ist!"

Argumente dieser Art lässt der Betreiber Patrick Weiß nicht gelten: Auf dem Gelände des "Sonnendecks" gebe es auch einen Spielplatz und zudem sei nur ein bestimmter Bereich von dem Verbot betroffen, erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Die Maßnahme sei nach Erfahrungen in der Vergangenheit notwendig gewesen. "Es gab Leute, die extrem über die Stränge geschlagen haben. Ich habe selbst eine 15-jährige Tochter und weiß, dass man Kinder manchmal auch ermahnen muss", sagt Weiß. Wenn das allerdings nicht geschehe, müsse man eben andere Maßnahmen in Erwägung ziehen.

Dafür gibt es von potentiellen Kunden Verständnis. Christiane Friele schreibt auf unserer Facebook-Seite: "Das ist völlig in Ordnung! Ich habe selber ein Kind und gehe auch gerne mit meinem Sohn mal in einen Biergarten, aber es muss auch die Möglichkeit geben, mal ganz ungestört irgendwo sitzen zu können. Also völlig ok, wenn es hier im Umkreis ein paar solcher Biergärten gibt!"

Rikarda Licht stellt sich dazu die Frage, ob sich die Kinder selbst überhaupt wohlfühlen, wo sie nicht erwünscht sind. "Habe immer schon als Mutter und heute als Oma Orte gemieden, wo offensichtlich "ältere" Menschen ihre Ruhe haben wollten. In dieser Umgebung können sich Kinder auch nicht wohl fühlen. Ein ausdrückliches Verbot empfinde ich allerdings für alle Beteiligten als peinlich!", schreibt sie.

Die Kritik nimmt der Betreiber Patrick Weiß wahr, verweist aber auch auf sein Recht als Gastronom zu bestimmen, welches Publikum er haben möchte. "Die Reaktionen sind dabei größtenteils positiv. Wenn ich schätzen müsste, sind 70 Prozent positiv und 30 Prozent negativ", sagt er. Von der Breite der Diskussion zeigt sich Weiß durchaus überrascht: "Es gibt Zuschriften und Medienanfragen aus ganz Deutschland". Doch mit den Argumenten hat er gerechnet. "Dass durch die Aktion vielleicht 90 Prozent der Gäste mit den Auswirkungen leben müssen, die zehn Prozent verursacht haben, tut mir Leid, ist aber so", sagt Weiß.

mit Agenturmaterial

(ac)
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