Strategien gegen den Notstand

Düsseldorf · joerg.janssen@rheinische-post.de

Die Gründe für den Mangel an freiberuflichen Hebammen sind vielschichtig. Kreative Lösungsansätze tun Not, denn das oft monatelange Bangen werdender Mütter bei der oft frustrierenden Suche nach einer Hebamme, ist inakzeptabel. Klar ist: An Stellschrauben wie der Vergütung oder den Zuschüssen zur Haftpflichtversicherung ist vor Ort wenig zu ändern. Trotzdem darf es nicht bei einem fatalistischen Achselzucken bleiben. Hebammen und andere nachgefragte Berufsgruppen wie beispielsweise Erzieher pro-aktiv nach Düsseldorf zu lotsen und sie bei der schwierigen Wohnungssuche in der boomenden Metropole zu unterstützen, wie von Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke vorgeschlagen, ist deshalb eine gute Idee. Ob weitere Instrumente denkbar sind, sollte rasch diskutiert werden. Eine durchgreifende Lösung für den Betreuungsnotstand kann es freilich nur auf Landes- und Bundesebene geben. Die Debatte, was es uns wert ist, Menschen am Anfang und am Ende ihres Lebens (Pflege) würdig zu begleiten, ist überfällig.

(RP)
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