Streik in Düsseldorf Es geht auch ohne Rheinbahn

Düsseldorf · Düsseldorfer und ihre Gäste hatten sich gut darauf eingestellt, dass Busse und Bahnen gestern in den Depots blieben. Die Verkehrslage war angespannt, aber undramatisch. Auch die Abiturienten starteten pünktlich in die Klausurphase.

Rheinbahn-Streik in Düsseldorf am 11.04.: Fotos
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Streik bei der Rheinbahn in Düsseldorf

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Foto: Helene Pawlitzki

Der Streik bei der Rheinbahn ist gestern ohne größeres Chaos verlaufen. Zwar war auf den Straßen deutlich mehr los und vor allem im Berufsverkehr kam es zu Staus, aber die Menschen hatten sich gut vorbereitet. "Die Verkehrssituation war angespannt, es gab aber keine Auffälligkeiten", sagte eine Sprecherin der Polizei.

Die Autofahrer Insgesamt war es deutlich voller auf den Straßen. Besonders im Berufsverkehr mussten die Autofahrer Wartezeiten und Staus hinnehmen. Wer etwa aus Richtung Osten in die Stadt wollte, musste mehr Zeit einplanen. Auch auf der Flurstraße vor der Dorotheenstraße knubbelte sich der Verkehr, die Ackerstraße war Richtung Worringer Platz dicht, es dauerte doppelt so lang wie sonst, die Kreuzung zu passieren.

Die Busse Pendler beispielsweise aus dem Düsseldorfer Süden sowie aus Nachbarstädten wie Hilden oder Ratingen profitierten davon, dass einige Busse fuhren. An den Haltestellen zwischen Wersten und der Heinrich-Heine-Allee war mehr los als sonst, die Busse der Linie 785 waren aber nicht übervoll. An den Haltestellen des 730er standen Fahrgäste, die sonst wohl mit der Straßenbahn gefahren wären. Auch diese Linie fuhr wie angekündigt, ebenso wie 13 andere Buslinien, die von Subunternehmern der Rheinbahn betrieben werden. Sie trugen damit zur Entlastung des Verkehrs bei.

Die Taxis Taxifahrer Emir wartete am Bilker Bahnhof länger als eine Stunde auf Fahrgäste. "Niemand kommt spontan oder hat ein Taxi bestellt", sagte er. "Das war beim letzten Streiktag ganz anders. Da haben wir vom Streik profitiert. Diesmal scheinen sich die Leute anders organisiert zu haben." Lange Schlangen gab es am Taxistand vor dem Hauptbahnhof. 18 Minuten wartete beispielsweise Michael Laduch auf ein Auto. "Das geht doch noch, oder?" Der Kölner wollte ins Schloss Garath zu einer IT-Tagung. In seiner Heimatstadt war bereits am Dienstag gestreikt worden.

Bilder vom Verdi-Streik am 10. April 2018 in NRW-Städten
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Der Verdi-Streik am 10. April 2018 in der Region

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Foto: Mathias Schumacher

Mit dem Fahrrad und zu Fuß Viele Menschen nutzten auch die S-Bahnen und gingen dann zu Fuß. Oder sie fuhren Fahrrad. Auf der Corneliusstraße etwa ungewöhnlich komfortabel, da sie die Spuren der Straßenbahn nutzten. Keine Probleme gab es mit den Abiturklausuren, die um neun Uhr starteten. "Alle waren pünktlich, die meisten kamen mit dem Rad oder zu Fuß", sagte Dorothee Pietzko, Leiterin des Friedrich-Rückert-Gymnasiums. Gleiches galt für die anderen Gymnasien der Stadt.

Die Gewerkschaft Mehr als 2000 Mitarbeiter streikten an den fünf Betriebshöfen der Rheinbahn gestern. Die Stimmung sei gut und kämpferisch gewesen, sagte Uwe Foullong, stellvertretener Geschäftsführer von Verdi. Ob es zu weiteren Streiks komme, hänge nun von den Verhandlungen ab. Die sind am Wochenende in Potsdam.

(RP)
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