Düsseldorf Strom-Kundin verklagt Ex-Chef von Teldafax

Düsseldorf · Per Zivilklage fordert eine Strom-Kundin rund 1000 Euro persönlich vom Chef des inzwischen insolventen Energie-Anbieters Teldafax zurück.

Gestern wurde vor dem Amtsgericht darüber verhandelt. Viel Hoffnung machte der Richter der Klägerin aber nicht. Es sei "wohl nicht davon auszugehen", dass der Vorstand der Teldafax-Gruppe jene Kundin über die bevorstehende Insolvenz des Unternehmens getäuscht und unberechtigt eine Stromvorauszahlung bei ihr kassiert habe. Ein Urteil steht noch aus.

Ende 2010 hatte die Frau 955 Euro als Jahresabschlag für ihre künftige Stromlieferung im Jahr 2011 an Teldafax überwiesen. Vier Wochen später war die Energiebelieferung der Frau durch die Stadtwerke aber bereits nicht mehr möglich, weil die Nutzung des Energie-Netzes gegenüber der Teldafax wegen deren Insolvenz gekündigt worden sei, so die Klägerin. Dafür will die Frau den damaligen Teldafax-Chef persönlich haftbar machen.

Er solle ihr inklusive Zinsen 1298,49 Euro erstatten. Als Chef sei er dafür verantwortlich gewesen, dass sie über die Leistungsfähigkeit des von ihm geleiteten Energie-Anbieters "in die Irre geführt worden" sei. Über die Schieflage des inzwischen insolventen Unternehmens habe er damals Bescheid wissen müssen. Trotzdem noch den Jahresabschlag für 2011 zu kassieren, hält die Klägerin für Betrug. Der Richter winkte gestern aber ab: "Die Klage ist wohl unbegründet", denn man könne "wohl nicht von einer Täuschungshandlung ausgehen". Das Urteil wird im August verkündet.

Die Pleite des Troisdorfer Unternehmens gilt bis bis heute als eine der größten Insolvenzen in der Geschichte der Bundesrepublik.

(wuk)
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