Düsseldorf Stromausfall legt Bahnen lahm

Düsseldorf · Weil in einem Umspannwerk der Stadtwerke ein Kupferkabel verschmort, gibt es morgens zwischen 8 Uhr und 8.30 Uhr in einigen Vierteln keine Elektrizität. 10 000 Haushalte und tausende Rheinbahn-Fahrgäste sind betroffen.

Stromausfall: Wann gibt es Schadensersatz?
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Foto: dpa, chc axs tba

Straßenbahnen bleibens stechen, Computer zeigen dunkle Bildschirme, aus Telefonen kommt kein Ton mehr - Stromausfall in einem großen Teil der Innenstadt am Donnerstagmorgen. Betroffen waren die Stadtteile Innenstadt, Flingern, Derendorf, Bilk und Pempelfort.

Januar 2014: Stromausfall im Kö-Bogen
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Nicht alle, die es am falschen Ort -Aufzüge! - erwischte, haben sich gemeldet, aber fest steht, dass mindestens 10.000 Haushalte vorübergehendend keinen Strom hatten, umschreibt Stadtwerke-Sprecherin Nathalie Güttler die privaten Auswirkungen des Schadens. Auslöser der Panne: In einem von mehreren Umspannwerken auf dem Gelände der Stadtwerke am Höherweg ist ein Kupferkabel durchgebrannt und legt diese Station komplett lahm. Das war um 8.03 Uhr. Etwas mehr als eine Stunde später, um 9.15 Uhr, sind zumindest die Schäden bei den Stadtwerken entweder behoben oder überbrückt, jedenfalls fließt der Strom wieder normal durchs Netz. Was aber nicht heißt, dass überall wieder alles seinen normalen Abläufen folgt. Bei der Stadt beispielsweise hat es die Telefonzentrale, Teile des Rathauses und einige Bürgerbüros getroffen. Die abgestürzten Rechner sind nicht ohne Weiteres wieder hochzufahren, in Teilen braucht die EDV Stunden, um wieder in den alten Modus zu kommen. Das ohnehin durch lange Wartezeiten gebeutelte Straßenverkehrsamt, ein Nachbar der Stadtwerke am Höherweg, muss sämtliche Termine auf den Nachmittag schieben, weil man den Wartenden aufgrund ausgefallener PC nicht helfen kann. Rund um die Willi-Becker-Allee am Hauptbahnhof sind die Behörden ebenfalls telefonisch nicht erreichbar - dort sitzt vor allem der gesamte Sozialbereich. Die Haupttelefon-Nummer bleibt bis in den Tag hinein stumm, es gelingt aber, eine provisorische Leitung für die Info-Hotline der Stadtverwaltung zu schalten.

Im Justizzentrum am Oberbilker Markt wird improvisiert. Normalerweise wird auf elektronischen Tafeln vor den Sälen auf die Verfahren des Tages hingewiesen. Als um kurz vor 9 Uhr der Strom wieder da ist, druckt das Justizpersonal die Informationen aus und klebt die Zettel auf die Kästen. Grund: Das System ist noch nicht wieder hochgefahren, die Information der Öffentlichkeit über die Prozesse ist aber zwingend, schließlich wird ja im Namen des Volkes Recht gesprochen.

Weil die zentralen Stadtteile zur Hauptverkehrszeit keinen Strom haben, sind Dutzende von Straßenbahnen plötzlich ohne Antrieb - und bleiben mitten auf der Strecke stehen. Hunderte von Passagieren steigen aus und gehen den Rest ihrer Strecke zu Fuß, andere harren aus, weil der Fahrer ihnen zusichern kann, dass es bald weitergeht.

Das stimmt auch: Die Rheinbahn versorgt über 60 so genannte Unterwerke ihr Streckennetz mit Energie. Fällt in einem oder mehreren dieser abgegrenzten Bereichen der Strom aus, können die Techniker des Verkehrsunternehmens Elektrizität aus anderen Bereichen dorthin leiten. Die Spannung ist dann zwar nicht ganz so stark wie normal, reicht aber aus. Und so ging es für die Rheinbahn schon um 8.26 Uhr weiter.

(RP)
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