Angespannter Wohnungsmarkt Studenten in Düsseldorf zahlen hohe Mieten

Düsseldorf · Düsseldorf gehört nach einer aktuellen Studie zu den Universitätsstädten mit dem angespanntesten Wohnungsmarkt. Für eine Wohnung müssen Studenten durchschnittlich 9,40 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Und der Trend soll anhalten.

Teure Mieten: Ranking der "angespanntesten" Unistädte in NRW
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Foto: Sparkasse Düsseldorf

Tausende Studienanfänger sind in diesen Tagen auf der Suche nach einer günstigen Wohnung in Düsseldorf. Doch der Wohnungsmarkt ist angespannt, eine preisgünstige studentische Wohnung zu finden schwierig. Das belegt eine Studie, die den Wohnungsmarkt in 81 Universitätsstädten analysiert hat. Düsseldorf landet in dem Ranking der "angespanntesten" Städte auf Platz 14 und rückt damit im Vergleich zum Vorjahr in der Negativliste sogar zwei Plätze auf.

Der Berliner Immobilienentwickler GBI hatte 81 Universitätsstädte unter 22 Gesichtspunkten wie Mietpreisentwicklung und Angebot und Nachfrage bei studentischen Wohnungen analysiert. In 32 Städten wird der Wohnungsmarkt für Studenten als schwierig bzw. kritisch eingestuft, da die Anspannungswerte einen Wert von mindestens 35 Punkten erreichen. Wie bereits im Vorjahr, landen München, Hamburg, Frankfurt und Köln auf den ersten vier Negativ-Spitzenplätzen. Deutlich verschärft hat sich im Vergleich zum Vorjahr inzwischen die Wohn-Situation in Städten wie Berlin - und eben auch in Düsseldorf.

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf
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Foto: Endermann, Andreas

So ist in der Landeshauptstadt das bereits sehr hohe Mietniveau weiter angestiegen - von 9,20 Euro in 2013 auf nun 9,40 Euro. Zum Vergleich: Der Mittelwert aller untersuchten Hochschulstädte liegt bei 7,20 Euro. Auch die Kosten für ein WG-Zimmer sind in der Landeshauptstadt weiter gestiegen, von 330 Euro 2013 auf durchschnittlich 366 Euro. Der Median liegt bei 300 Euro.

Für "zusätzlichen Druck auf dem Markt für Kleinwohnungen" sorge zum einen die steigende Zahl der Studenten und vor allem der Studienanfänger, aber auch die hohe Zahl der Berufsschüler. Angebot und Nachfrage nach kleinen Apartments würden spürbar auseinanderdriften, auch in Zukunft werde "ein deutlicher Mangel" vorliegen, heißt es in der Studie.

Doch zusätzliche Studenten-Apartments in der Stadt zu schaffen, ist eine schwierige Aufgabe. So sucht das Studentenwerk zum Beispiel seit langem nach einem preisgünstigen Gelände nahe dem Neubau der Fachhochschule in Derendorf, um dort 120 bis 150 Wohnheimplätze zu bauen, sagt Sprecherin Kerstin Münzer. Doch jetzt würden Verhandlungen mit der Stadt zum Erwerb eines Grundstücks geführt. Entstehen sollen dort - wie bei allen neuen Bauprojekten des Studentenwerks - nur Einzelapartments. Denn die Ansprüche der Studenten seien gestiegen, sagt Münzer. Vor allem ein Bad mit anderen zu teilen - das käme heute für viele Studenten nicht mehr in Frage.

Rund 3100 Plätze bietet das Studentenwerk zurzeit in 16 Anlagen an, die günstigsten ab einer Monatsmiete von rund 180 Euro. Durchschnittlich bekommen zehn Prozent aller Studenten einen Platz im Wohnheim. Kurz vor Semesterstart sind alle Apartments ausgebucht.

Über die teilweise horrenden Mietpreise in der Stadt und den knappen Wohnungsmarkt haben sich Studenten der Fachhochschule und der Heinrich-Heine-Universität in der Vergangenheit wiederholt beklagt. Von den rund 870 Euro, die ihnen im Schnitt monatlich zur Verfügung stehen, sei es kaum möglich, eine Wohnung in Düsseldorf zu finanzieren. Wer zum Semesterstart keine Wohnung oder keinen Platz im Wohnheim hat, wird vom Allgemeinen Studierenden Ausschuss der Fachhochschule in einem Keller des Studentenwerks untergebracht. Doch die ohnehin knappen Notschlafplätze sind als Übergangslösung gedacht. Viele Studenten wünschen sich eine dauerhafte Lösung.

(RP)
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