Düsseldorf Sturmbrettchen noch als Baum fotografiert

Düsseldorf · Einen Riesenandrang hat es auf die Sturmbrettchen gegeben, tausende Wünsche konnten nicht befriedigt werden. So erging es auch Thomas Wota. "Wir fanden die Aktion klasse und hatten deswegen gleich fünf bestellt, aber keine bekommen", sagt der gebürtige Düsseldorfer.

 Dieses Foto machte Thomas Wota am Tag nach dem Sturm vom Pfingstmontag. Die Eiche war 112 Jahre alt.

Dieses Foto machte Thomas Wota am Tag nach dem Sturm vom Pfingstmontag. Die Eiche war 112 Jahre alt.

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Vater Werner Wota hatte da mehr Glück, er konnte zwei ergattern. Und als er davon hörte, dass der Sohn leer ausgegangen war, schenkte er Thomas und seinem anderen Sohn Volker seine Sturmbrettchen. Die Söhne freuten sich, dankten - und Thomas war neugierig. "Ich wollte wissen, von welchem Baum mein Brettchen stammt."

 Thomas und Werner Wota und Stephanie Lassak (v.l.) an der Stelle im Hofgarten, wo der Baum stand.

Thomas und Werner Wota und Stephanie Lassak (v.l.) an der Stelle im Hofgarten, wo der Baum stand.

Foto: Endermann

Die Überraschung war groß. Als Wota die auf dem Stück Eiche eingeschriebenen Koordinaten bei Google Earth eingab, die den Standort des Baumes angeben, stellte sich heraus: "Mensch, ich habe diesen Baum fotografiert, und zwar am Tag nach dem Sturm." Da war er mit seiner Frau Stephanie Lassak von Kaarst aus zum Hofgarten gefahren. "Es war unglaublich, wir haben vier Stunden gebraucht. Wir mögen den Hofgarten sehr und waren gerade mit der Firma zur Goltsteinstraße gezogen", sagt Stephanie Lassak. "Wir hatten Tränen in den Augen, als wir herumliefen und das Ausmaß der Schäden sahen." Thomas Wota machte Fotos, eben auch von jenem Baum, der in der Kurve am Schauspielhaus stand, auf die Grundwasserleitung gestürzt war und diese halb umgeknickt hatte. Heute ist Erdreich zu sehen und eine Absperrung, wo einst der stolze Baum stand. Im Hause Wota bekommt das Sturmbrettchen nun einen Ehrenplatz. "Das Brettchen setzen wir nicht im Haushalt ein."

700 Sturmbrettchen kommen heute ab 11 Uhr noch in den Verkauf. Rund 10 000 Brettchen hat das Team aus Philipp Bilke, Philip Behrend, Daniel Goll und Tobias Jochinke produzieren lassen, rund 17 000 Brettchen waren bestellt. Das Quartett hat dem Gartenamt nun jene 700 Brettchen zur Verfügung gestellt, die heute zum Abschluss der Aktion in der Sturmhütte auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Carschhaus in den Verkauf gehen. Die Brettchen kosten 30 Euro. Mit einem Teil des Geldes werden Neupflanzung und Pflege der 35 Bäume bezahlt, die zur Herstellung der Brettchen verwendet wurden.

(RP)
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