Düsseldorf Suche nach Alternative zu Diesel-Verbot läuft

Düsseldorf · Düsseldorf steht wegen der hohen Luftverschmutzung unter Druck - nun muss eine Lösung gefunden werden. Am Freitag trifft sich eine Arbeitsgruppe zu Plänen gegen Luftverschmutzung.

In der Arbeitsgruppe bei der Bezirksregierung wirken diverse Behörden mit, aber auch Vertreter von Handel, Handwerk und Industrie sowie die großen Umweltverbände. Sie sollen die Frage erörtern, wie Düsseldorf es schaffen kann, die Belastung mit Stickoxiden an Hauptverkehrsstraßen deutlich zu senken. Denn bislang liegt die Konzentration regelmäßig so hoch, dass Düsseldorf in jedem Jahr die gesetzlichen Grenzwerte überschreitet.

Auch andere Großstädte haben dieses Problem, die NRW-Landeshauptstadt steht aber besonders unter Druck: Das Verwaltungsgericht hat die Bezirksregierung im Herbst aufgefordert, alle möglichen Maßnahmen gegen die Verschmutzung zu prüfen - darunter auch ein Verbot für Dieselfahrzeuge. Düsseldorf könnte das wohl auf eigene Faust durch Schilder veranlassen, obwohl es dann die einzige Stadt mit einer solchen Regelung wäre. Gegen den Vorschlag gibt es erhebliche Bedenken. Nun sollen andere Möglichkeiten gesucht werden. Zudem liegt der Fall beim Bundesverwaltungsgericht zur Prüfung.

Um bald Schadstoffe zu reduzieren, wird auch die Rheinbahn ihre Flotte in den kommenden Monaten teilweise durch neue, schadstoffärmere Modelle ersetzen, berichtete gestern Dezernentin Helga Stulgies im Umweltausschuss auf Anfrage der Grünen. Mehr als 14 Prozent der Abgase auf der Corneliusstraße - die als Standort der Messstelle des Landes NRW besonders im Fokus steht - kommen von den Linienbussen.

Und die werden fast alle mit Diesel betrieben. Bisher verkehren nur zwei Elektrofahrzeuge für die Rheinbahn, sieben Modelle sind mit einem Diesel-Elektro-Motor ausgestattet, die übrigen 413 Busse sind Diesel-Fahrzeuge. Auch die jüngsten Neuanschaffungen setzen auf diesen Kraftstoff. 80 neue und verbrauchsarme Solo-Busse sollen im Frühjahr die Fahrzeuge mit dem höchsten Schadstoffausstoß (Euro-Norm 2 und 3) ersetzen, 2018 werden Gelenkbusse ausgetauscht. Der Nahverkehr soll auch eine wichtige Rolle im Zukunftsprojekt "Smart City" spielen, mit dem sich der Ausschuss ebenfalls befasste.

(arl/nika)
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