Düsseldorf Tausendfüßler-Gutachten für diese Woche erwartet

Düsseldorf · Es mehren sich die Zeichen, dass das Landesbauministerium in den nächsten Tagen verkündet, ob der Düsseldorfer Tausendfüßler abgerissen werden darf. Zuletzt hatte die Behörde von Harry Voigtsberger (SPD) erklärt, bis Mitte Juni eine Entscheidung zu treffen. Nach RP-Informationen haben sich die Beteiligten auf einen Termin vor dem kommenden Freitag (15. Juni) verständigt.

Das ist der Tausendfüßler
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Das ist der Tausendfüßler

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Für die Entscheidung für den Erhalt oder den Abriss des Tausendfüßlers lässt Landesbauminister Harry K. Voigtsberger ein Gutachten genau auswerten, das das auf Brückenbau spezialisierte Ingenieurbüro Leonhardt und Andrä angefertigt hat. Der Minister hatte das Gutachten in Auftrag gegeben, um sich Klarheit über den Zustand der Hochstraße zu verschaffen, insbesondere zur Frage, ob ihre Statik noch in Ordnung ist oder eine Sanierung nötig wäre, die das Aussehen des Denkmals vollkommen verändern würde.

Mehrere Optionen für Minister

Die Fachleute haben Proben des Betons entnommen, um den Chloridgehalt zu bestimmen, die Koppelfugen zwischen Betonteilen untersucht, die Dichte des Blechs der Stützen gemessen und Verankerungen mit Ultraschall Fehler und Korrosionsschäden aufgespürt. Die Ergebnisse sind Grundlagen für umfassende Berechnungen am Computer, bei der auch verschiedene Möglichkeiten einer Sanierung, notwendige Verstärkungen, die voraussichtliche Dauer der Haltbarkeit der Konstruktion und Kosten durchgespielt werden.

Das Gutachten liegt dem Minister seit dem 31. Mai vor. Für die Entscheidungen werden nun die einzelnen Optionen, die die Gutachter nennen, eingeordnet und bewertet.

Die Stadt Düsseldorf hofft, dass Voigtsberger ihrer Entscheidung, die Hochstraße abzureißen zustimmt. Die Stadt will den Abriss, um den Kern der Innenstadt rund um den neuen Kö-Bogen aufzuwerten. Damit ist der Landeskonservator allerdings nicht einverstanden. Er befürwortet den Erhalt, weil der Tausendfüßler ein herausragendes Zeugnis für moderne Bauweise sei und den Stadtkern präge. Weil eine Einigung unmöglich war, hat der Landeskonservator den vom Gesetz vorgesehenen Ministerentscheid herbeigeführt.

(RP/top/ila)
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