Düsseldorf Terrassengebühr besonders hoch

Düsseldorf · Düsseldorfer Wirte zahlen monatlich 8,80 Euro je Quadratmeter an die Stadt.

Wenn in den wärmeren Monaten immer mehr Wirte ihre Gäste auf den Außenterrassen Getränke und Speisen servieren, klingelt es kräftig in der Stadtkasse. Das zieht die Kritik des Bunds der Steuerzahler NRW auf sich. Der Verein hat die Terrassengebühren in 56 Städten mit mehr als 60 000 Einwohnern verglichen: Düsseldorf landet dabei auf einem Spitzenplatz. Nach Bonn und Wuppertal rangiert die Landeshauptstadt mit einer Gebühr von 8,80 Euro pro Quadratmeter je angefangenem Monat auf Platz drei.

Für den Vergleich hat der Verein eine Terrasse mit einer Fläche von 25 Quadratmetern (mit jeweils fünf Tischen und fünf Stühlen) über den Zeitraum von Mai bis September berechnet. Ein Wirt in Bonn muss dafür 1250 Euro zahlen, in Düsseldorf 1100 Euro, Kölner kommen mit 862,50 Euro deutlich günstiger weg. In Mönchengladbach werden für diese Terrasse 512,50 Euro berechnet, in Viersen 137,50 Euro. Bemängelt wird außerdem, dass in Düsseldorf innerhalb von drei Jahren die Gebühren zweimal erhöht wurden.

Zuvor seien diese allerdings 15 Jahre lang unverändert geblieben, erklärt Michael Zimmermann, Leiter des Ordnungsamtes. 2013 waren dann die Preise um 20 Prozent erhöht worden. Im gleichen Zeitraum sei aber der Verbraucherpreisindex um 27 Prozent gestiegen - an der Kaufkraft gemessen sei die Gebühr demnach geringer als vor 15 Jahren. Dass eine Terrassengebühr erhoben wird, sieht er auch im Interesse der Bürger. Schließlich nutzten Wirte das Eigentum der Stadt, um dort Gewinne zu erzielen. So sei es nur angemessen, dass die Allgemeinheit dafür eine Gegenleistung erhält.

Der Bund der Steuerzahler möchte die Gebühr abschaffen und verweist auf Herten und Iserlohn, die auf sie verzichten. "Im Hinblick auf die Attraktivität Düsseldorfs und die damit verbundenen Umsatzerwartungen ist die Terrassengebühr nicht zu teuer", sagt Zimmermann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort