Kommentar zum Theatermuseum Düsseldorf Thomas Geisel, der große Kultur-Kürzer

Meinung | Düsseldorf · Als Thomas Geisel ins Rathaus einzog, versprachen sich viele Kulturfreunde den Beginn von besseren Zeiten. Dieses Glücksgefühl weicht so langsam Ernüchterung. Bereits zum dritten Mal in seiner jungen Amtszeit hat Geisel einen Aufschrei in der Kulturszene ausgelöst.

 OB Geisel (r.) nimmt die Protest-Unterschriften für den Erhalt des Theatermuseums an Ort und Stelle entgegen

OB Geisel (r.) nimmt die Protest-Unterschriften für den Erhalt des Theatermuseums an Ort und Stelle entgegen

Foto: Alessa Brings

Erst verwirrte er mit Gedankenspielen zum Schauspielhaus, dann schrillten die Alarmglocken bei den Freunden der Kunsthalle, die Geisel an den Kunstpalast angliedern wollte. Nun beklagen sich die Freunde des Theatermuseums - und Geisel steht wieder als Buhmann da.

Das hat sich der Stadtchef selbst zuzuschreiben. Geisel stellt durchaus richtige Fragen, denn die Institute müssen sich an vielen Stellen modernisieren. Seine Kulturpolitik besteht aber bislang vor allem aus Planspielen, welches Institut man verschieben kann, um noch eine Immobilie freizuziehen - und noch ein paar Stellen zu kürzen. Über die Frage, wie man die lange vernachlässigten Museen stärken kann, wird kaum noch geredet.

Kein Wunder, dass der Widerstand der Freundeskreise wächst. Wenn Geisel nicht aufpasst, geht er als großer Kultur-Kürzer in die Stadtgeschichte ein.

Schreiben Sie dem Autor ihre Meinung: arne.lieb@rheinische-post.de

(arl)
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