Interview mit Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer "Tiefpunkt in der Zusammenarbeit mit der Stadt"

Düsseldorf · Die Stadt will die Gebühren für die Handwerker-Parkausweise von zehn auf 100 Euro erhöhen. Das gefällt der Handwerkskammer gar nicht. Ihr Hauptgeschäftsführer hofft, dass die Entscheidung verschoben wird und es erst zu Gesprächen zwischen Handwerk und Stadt kommt.

 Axel Fuhrmann ist enttäuscht über fehlende Informationen.

Axel Fuhrmann ist enttäuscht über fehlende Informationen.

Foto: ABR

In anderen Städten kosten die Parkausweise 100 und mehr Euro. Was spricht also gegen die Erhöhung?

Axel Fuhrmann Dass die 10,20 Euro im Jahr 2004 ein besonderes Zeichen des Wohlwollens auch mit Blick auf den hohen Gewerbesteuerhebesatz waren, und dass das nun mal angepasst werden muss, dafür haben wir Verständnis. Was wir nicht verstehen, ist, warum vorher niemand mit uns gesprochen hat und wir jetzt mit einer derart kurzfristigen Änderung konfrontiert werden. Das ist kein Stil, das ist ein Tiefpunkt in der Zusammenarbeit. Wir brauchen Verlässlichkeit.

Welche Gebühr wäre angemessen?

Fuhrmann Das kann ich nicht sagen, das muss die Stadt sagen. Es gilt das Kostendeckungs-Prinzip, das heißt, die Stadt muss darlegen, wie hoch ihre Kosten sind. So überzeugend ist die Dienstleistungsqualität der Stadt bei diesem Thema nicht, wir haben in den vergangenen Jahren viel Ärger damit gehabt.

Wie wahrscheinlich sind Gebühren in der erwähnten Höhe?

Fuhrmann Düsseldorf ist ein Sonderfall. Die Kreishandwerkerschaft leistet hier wesentliche Vorarbeiten für die Parkausweise. Sie überprüft, für welche Autos der Antrag erfolgt, ob und wie sie gewerblich eingesetzt werden. Die Stadt beurkundet das dann. Und wir müssen trotzdem oft noch mehrere Wochen warten.

Wie sollte das Verfahren aus Ihrer Sicht weitergehen?

Fuhrmann Ich appelliere an den Ordnungs- und Verkehrsausschuss, das Thema morgen von der Tagesordnung zu nehmen und das Gespräch mit uns zu suchen. Dann können wir schauen, welche Steigerung erforderlich ist und einen Fahrplan für die Erhöhung festlegen. Wenn das in einem transparenten Verfahren erfolgt, erreicht die Stadt sicher mehr Verständnis.

(RP)
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