Motorradunfall in Gerresheim Tod am Rosenmontag

Zwei junge Erkrather verstarben am Montagabend, als ihr Motorrad auf der Torfbruchstraße von einem Auto erfasst wurde. Am Tag danach ist an der Unfallstelle kaum noch etwas von dem Unglück zu sehen. Ein Gutachten soll nun den Hergang klären.

Motorradunfall in Gerresheim: Tod am Rosenmontag
Foto: Gerhard Berger

Am Morgen danach ist an der Torfbruchstraße alles wie immer. Der Verkehr braust wie eh und je durch das südliche Gerresheim, Baustellenlärm dringt aus der Büdingenstraße, ein Bagger reißt geräuschintensiv Stücke aus den ehemaligen Glashütten-Gebäuden. Lediglich einige grüne Markierungen auf dem Asphalt deuten noch darauf hin, dass hier am Abend zuvor zwei junge Menschen ihr Leben verloren haben.

Es geschah gegen 18.40 Uhr am Rosenmontag. Aus Richtung ihrer Heimatstadt Erkrath kommend, wurden ein 24-jähriger Motorradfahrer und seine 22-jährige Sozia vom Lancia eines 25-jährigen Düsseldorfers erfasst, der von der Torfbruchstraße nach links in die Zufahrt zur Büdingenstraße/Nachtigallstraße einbiegen wollte.

Die beiden erlagen noch am Unfallort ihren schweren Verletzungen, der Autofahrer und seine Beifahrerin blieben unverletzt. Ein Jeep, der dem Lancia nachfolgte, wurde durch das über die Fahrbahn rutschende Fahrzeug beschädigt. Auch dessen Fahrer und Beifahrerin wurden nicht verletzt.

"Wir wissen derzeit, wie der Unfall passiert ist, aber noch nicht warum”, sagt Polizeisprecher Gunter Herring. Noch würden Zeugen vernommen, zudem sei ein unabhängiger Sachverständiger eingeschaltet worden, um den Unfallhergang zu rekonstruieren. Dies könne einige Wochen in Anspruch nehmen. "Um die Zeugen, die noch nicht abschließend gehört wurden, nicht zu beeinflussen, werden wir dazu keine Spekulationen abgeben”, so Herring.

Gesichert sei bisher lediglich, dass der Fahrer des Lancia den mittleren Fahrstreifen kreuzte und dem Motorrad somit nicht den vorgeschriebenen Vorrang gewährte. Hinweise darauf, dass die silberne Honda mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen sein könnte, gebe es bisher nicht.

"Ich habe nichts von dem Unfall mitbekommen, es ist einfach zu laut hier, auch am Abend”, sagt Theo Dovros. Der Büdchenbesitzer, mit seiner Trinkhalle an der Bushaltestelle Morper Straße nur wenige Meter von der Unfallstelle entfernt, bemerkte erst, als Polizei und Feuerwehr anrückten, dass etwas Gravierendes in der Nähe vorgefallen sein musste. "Schlimm, schlimm”, murmelt Dovros am Morgen danach, noch immer sichtlich betroffen. Es scheint Schockstarre zu herrschen in der Nachbarschaft. "Noch haben mich keine Anwohner auf den Unfall angesprochen”, sagt Dovros.

Die Feuerwehr war am Montagabend mit drei Notarzteinsatzfahrzeugen, drei Rettungswagen, einem Löschfahrzeug, einem Abschnittsleiter, einem Kleineinsatzfahrzeug sowie dem Seelsorger vor Ort. Feuerwehr und Rettungsdienst versuchten, die beiden Schwerstverletzten zu reanimieren, hatten dabei jedoch keinen Erfolg.

Der Feuerwehrseelsorger betreute die anderen Unfallbeteiligten sowie Passanten. Der Einsatz war nach einer guten Stunde beendet, die Torfbruchstraße war in beiden Richtungen noch bis etwa 21.30 Uhr gesperrt. Dadurch kam es auch zu Beeinträchtigungen des öffentlichen Nahverkehrs.
Den entstandenen Sachschaden beziffert die Polizei auf 12.500 Euro. Als Unfallschwerpunkt ist die Stelle bisher, trotz des hohen Verkehrsaufkommens, nicht auffällig geworden.

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