Festnahmen in Bayern: Spione sollen für Russland US-Einrichtungen ausgespäht haben
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Düsseldorf Tödliche Messerattacke wird ab heute verhandelt

Düsseldorf · Opfer erlitt 16 Stich- und Schnittverletzungen.

Wegen Totschlags an einem Landsmann (47), dem er die Schuld für das Scheitern seiner Ehe gab, muss sich ein 59-jähriger Vater von sechs Kindern ab heute (9.30 Uhr, Saal E.122) vor dem Schwurgericht verantworten. Laut Anklage hat er den Kontrahenten vielfach provoziert, bis es im Oktober 2014 auf offener Straße in Lierenfeld zum tödlichen Streit kam. Kaum hatte sich der 47-Jährige nämlich zum Angriff mit einer Eisenstange auf den Angeklagten reizen lassen, soll der Familienvater ihn niedergeschlagen und dann durch 16 Stich- und Schnittverletzungen getötet haben.

Nach Lesart des Angeklagten ist er allerdings nicht Täter, sondern Opfer, denn er habe sich am Tattag lediglich verteidigt. Früher war er mit dem 47-Jährigen sogar befreundet gewesen. Doch als sich der Jüngere aus demselben Heimatort dann ebenfalls samt Frau und Kindern in Düsseldorf niederließ und dazwischen ging, als der Angeklagte seine eigene Frau bei einem Grillfest öffentlich züchtigen wollte, ist die Freundschaft der Männer zerbrochen. Eine Woche vor der tödlichen Bluttat hatte der Jüngere den Angeklagten sogar noch angezeigt wegen Bedrohung. Der 59-Jährige, seit Jahren arbeitslos, soll dem Ex-Freund angekündigt haben, er werde ihn abstechen. Der Angeklagte findet, seine Frau habe ihn ja nur verlassen, weil auch dieser Ex-Freund sie dazu ermuntert habe. Tatsächlich war die Mutter seiner sechs Kinder in eine eigene Wohnung gezogen, nachdem sie sich jahrelang über Gewalttätigkeiten des Angeklagten beklagt hatte. So untersagte die Polizei dem 59-Jährigen schon 2011 für zehn Tage die Rückkehr in seine Ehewohnung. Für den Angeklagten galt jedoch der Ex-Freund als Urheber aller privaten Probleme.

Auch am Tattag soll der 59-Jährige den Landsmann bei einer Begegnung in Lierenfeld übel beschimpft, beleidigt, bedroht haben - bis dem Jüngeren der Geduldsfaden riss und er mit einer Eisenstange auf den Angeklagten losging, ihn mit einem Schlag am Kopf traf. Der Angeklagte sagt, er habe sich mit seiner Messerattacke danach nur gewehrt. Laut Anklage soll er den durch Stiche und Schnitte schwer verletzten Kontrahenten, der auf der Straße lag, aber eigens noch mal umgedreht haben, um weiter auf dessen Brustkorb einzustechen. Das Opfer ist trotz Not-OP wenig später an massivem Blutsverlust gestorben.

(wuk)
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