Düsseldorf Top-Managerin bei den Jonges

Düsseldorf · Der Heimatverein Düsseldorfer Jonges wird wohl auf absehbare Zeit rein männlich bleiben, doch Baas Wolfgang Rolshoven lädt gerne starke Frauen auf die Bühne des von der Henkel-Brauchtums-Stiftung geförderten Saals.

Diesmal war es Simone Bagel-Trah, Aufsichtsrats-Chefin und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses bei Henkel, promovierte Biologin und geschäftsführende Gesellschafterin der Antiinfectives Intelligence GmbH.

Dass die Petrischale ebenso zum Leben der 45-Jährigen gehört wie die Aufsicht des Dax-Konzerns, arbeitete Moderator René le Riche im Gespräch mit Bagel-Trah mit sympathischer Lockerheit heraus. Die Ur-Ur-Enkelin des Gründers Fritz Henkel erzählte von ihrer Kindheit, dass ihr beigebracht wurde, in die Welt hinaus zu gehen und etwas auf die Beine zu stellen. Mikrobiologie wurde schließlich ihr Schwerpunkt - erst im Studium, dann im Beruf.

Der Blick "ins Kleine und ins Große" fasziniere sie bis heute. Über die naturwissenschaftliche Prägung kam sie zunächst in den Aufsichtsrat der ausgegründeten Henkel-Sparte Cognis, später in den Henkel-Aufsichtsrat, dem sie seit 2009 vorsitzt - als erste Frau auf diesem Posten bei einem Dax-Unternehmen. Der Auftritt vor mehr als 300 Männern war für sie also nicht ungewohnt.

Eine feste Frauenquote lehnt Bagel-Trah ab, die Förderung von Frauen ist für sie aber selbstverständlich: Sieben der 16 Aufsichtsräte und ein Drittel der Führungskräfte sind bei Henkel Frauen. Zum Konzept gehören betriebseigene Kitas, Hilfen für pflegende Angehörige - und natürlich die Tatsache, dass der weltweit 46 850 Mitarbeiter zählende Konzern dennoch ein familiäres Unternehmen geblieben ist. Nach wie vor gelte, so Bagel-Trah, für die zahlreichen Henkel-Erben der Grundsatz: "Firma vor Familie."

(RP)
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