Düsseldorf Torten versüßen den Start in das Schulleben

Düsseldorf · Neuer Trend bei den i-Dötzchen: Immer mehr Eltern bestellen besondere bunte Torten.

 Konditormeister Ralph Decker zeigt eine mit einer Maus verzierte Torte für eine kleine Erstklässlerin.

Konditormeister Ralph Decker zeigt eine mit einer Maus verzierte Torte für eine kleine Erstklässlerin.

Foto: Andreas Endermann

Der erste Schultag ist ein wichtiger Schritt in einen neuen Lebensabschnitt und soll für die Schulanfänger deshalb unvergesslich bleiben. In vielen Familien wird er gebührend gefeiert. Dabei wird das Fest ganz unterschiedlich gestaltet, findet beispielsweise in den eigenen vier Wänden oder in einem Restaurant statt. Gemeinsam haben aber fast alle Feiern, dass nachmittags zu Kaffee und Kuchen geladen wird. Dabei steht schon längst nicht mehr nur der klassische Marmor- oder Streuselkuchen auf dem Tisch. Viele Eltern überraschen ihre i-Dötzchen inzwischen mit einer bunten, individuell gestalteten Torte.

"Im Trend liegen quadratische Torten mit einem bedruckten Bild darauf. Das besteht aus Esspapier mit Lebensmittelfarbe und ist vollständig verzehrbar", sagt Jürgen Löckerhoff von der Bäckerei Pass. Während Eltern am liebsten ein Foto des eigenen Kindes verwenden würden, wünschen sich die künftigen Erstklässler Bilder von ihren Idolen. "Zuletzt waren das beispielsweise die Schneekönigin Elsa und Iron Man", sagt Nadine Barkow von der Bäckerei Puppe. Verziert werden die kleinen Kunstwerke dann noch mit Schultüten, dem ABC und Zahlen aus Marzipan oder dem Namen des Schulanfängers.

Ganz individuell auf die Wünsche der Kunden geht man in der Konditorei Café Decker ein. "Alles ist bei uns möglich", sagt Ralph Decker. Er gestaltet beispielsweise Kuchen in Form von Hello Kitty, Schultafeln oder Schultüten und zaubert dabei kleine Kunstwerke, die man sich kaum traut, anzuschneiden. Was sich unter dem Zuckerguss oder der Schokoladencreme dann verbirgt, dürfen die Familien sich ebenfalls individuell aussuchen. Die Zahl der Torten-Bestellungen ist in vielen Bäckereien und Konditoreien in den letzten Jahren gestiegen. "Viele Menschen haben ja weniger Zeit und so eine Buttercremetorte ist schon aufwendig. Und viele wissen gar nicht mehr, wie man backt", sagt Barkow. Zudem würde man ja nicht ohne Weiteres woanders ein essbares Foto erhalten können und so eine Torte sei auch ein beliebtes Gesprächsthema in der Kaffee-Runde. Ralph Decker hat aber auch beobachtet, dass in den letzten Jahren der Schulstart immer aufwendiger gefeiert wird und deshalb mehr Torten, aber auch anderes Backwerk geordert werden.

Den Torten-Spaß lassen sich die Eltern einiges kosten. Der Schultütenkuchen von Decker für acht bis zehn Personen kostet beispielsweise 29 Euro. "Wir beginnen bei 18 Euro, allerdings dann für eine kleine Sahnetorte. Eine große Torte mit Marzipanverzierung und Bild kostet dann über 40 Euro, wobei nach oben hin keine Grenzen gesetzt sind", sagt Löckerhoff. Die Eltern würden aber in der Regel bei den Standardmodellen bleiben. "Verrückte Kreationen werden eher bei Geburtstagen bestellt."

Von solchen ausgefallenen Werken ist man bei der Konditorei Heinemann weit entfernt. Dort greift man lieber auf Bewährtes zurück und bietet traditionell seit vielen Jahren immer das gleiche Kuchenmodell an, welches nur leicht für Jungen oder Mädchen variiert wird. Verwendet wird als Grundstock die Herrentorte, allerdings für Kinder ohne Alkohol und deshalb mit einer Apfel-Mandel-Creme an Stelle der üblichen Weinbrand-Mandel-Creme. Auf dem Tortenboden wird mit Schokolade und Marzipan ein Junge oder Mädchen mit einer Schultüte in der Hand abgebildet und das Werk mit Liebesperlen verziert. Wer will, kann auch noch einen Namen hinzufügen lassen.

(RP)
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