Grand Depart in Düsseldorf Leuchtet der Rheinkomet zur Tour de France?

Düsseldorf · Die Scheinwerfer auf dem Rheinturm könnten ein Höhepunkt in den Tagen des Grand Départ in Düsseldorf werden. Bald gibt es ein Gespräch im Rathaus.

Für neun Abende leuchtete der Rheinturm im vergangenen Sommer, ein viel beachtetes Ereignis, das sich bald wiederholen könnte.

Für neun Abende leuchtete der Rheinturm im vergangenen Sommer, ein viel beachtetes Ereignis, das sich bald wiederholen könnte.

Foto: Andreas Endermann

Düsseldorf könnte bei der Tour de France mit einem weiteren Höhepunkt aufwarten: Der Rheinkomet wird vielleicht zum Grand Départ wieder leuchten. Anfang Mai gibt es nach Informationen unserer Redaktion ein Gespräch zwischen der Stiftung "DUS Illuminated" und Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD). Der Lichtkünstler Klaus Gendrung, der die Installation auf der Spitze des Rheinturms entwickelt hat, soll an neuen Ideen für das Event arbeiten. Eine Herausforderung dürfte allerdings das Geld werden - die Tour-Kasse im Rathaus jedenfalls erlaubt keine Extras.

Die Licht-Stiftung um den Architekten Edmund Spohr hatte den Rheinkometen für den NRW-Tag im vergangenen August aufgebaut und mit Unterstützung von privaten Geldgebern dem Land NRW zum Geburtstag geschenkt. Die weithin sichtbaren Beamer, die in verschiedenen Farben leuchteten, entwickelten sich zum Hingucker rund um das Festwochenende. Im direkten Anschluss entschied sich die Stadt, die Grundlagen für eine Wiederholung zu schaffen: Die Stadttochter IDR, in deren Besitz sich der Turm befindet, legte eine Stromleitung auf die Spitze, um künftige Aufbauten der Installation zu erleichtern.

Seitdem steht die Frage im Raum, zu welchem Anlass der Komet zurückkehren soll. Dass die rund 60 Beamer regelmäßig leuchten, wünscht niemand der Beteiligten. Eine feste Installation würde wohl auch rund zwei Millionen Euro kosten. Dazu kommen Bedenken von Umweltschützern. Die Organisationen BUND und NABU befürchten, dass Zugvögel durch das grelle Licht beeinträchtigt werden. Die Ratsfraktion der Grünen schloss sich den Bedenken an, die städtische Umweltdezernentin erklärte die Zeiten des Vogelflugs zum Tabu.

Die Stiftung könnte sich aber vorstellen, dass die Attraktion zu besonderen Events zurückkehrt - dazu gehört das weltweit beachtete Sportereignis. "Das wäre ein toller Anlass", sagt Vorstand Edmund Spohr. Oberbürgermeister Geisel hatte schon direkt nach der Premiere nachgefragt, ob eine Wiederholung zur Tour möglich ist. Die Stadt stellt zur Tour ein großes Rahmenprogramm auf die Beine. Höhepunkt ist der Auftritt von Kraftwerk am Samstag, 1. Juli, im Ehrenhof.

Der heikelste Punkt ist das Geld: Die Stadtspitze muss auf Drängen des Rats genau auf die Kosten für die Tour achten. CDU und FDP hatten gegen die Bewerbung gestimmt und beäugen alle Pläne kritisch. Derzeit belaufen sich die Ausgaben auf 13 Millionen Euro, rund acht Millionen Euro davon übernehmen Sponsoren. Auf diese Zahlen sind die Organisatoren stolz, einen Spielraum für neue Attraktionen gibt es aber nicht. Es müssten also wieder private Sponsoren einspringen.

An spektakulären Ideen für Folge zwei dürfte es Licht-Künstler Gendrung nicht fehlen. Der ist weltweit für Firmen und Groß-Events unterwegs. In seinem Wohnort ist er allerdings auch für eine legendäre Panne in Erinnerung geblieben: Zur Bambi-Verleihung 2007 wollte er den Rhein zwischen Medienhafen und Messe rot einfärben. Am Ende waren nur ein paar rote Flecken zu sehen - Künstler und Stadt machten sich gegenseitig verantwortlich.

(arl)
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