Düsseldorf CDU und FDP bleiben bei Tour-Finanzierung skeptisch

Düsseldorf · Nachdem der Stadtrat mit einer knappen Mehrheit aus SPD, Grünen, FW/Tierschutzpartei, Piratenpartei und Republikaner der Bewerbung für den Prolog der Tour de France zugestimmt hat, sucht Oberbürgermeister Thomas Geisel nun das Gespräch mit der CDU.

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Foto: dpa, yv mr

Das Ziel ist offenbar, eine breitere Mehrheit zu bekommen, falls weitere Entscheidungen des Stadtrats nötig werden sollten. Dies könnte bei der Finanzierung der Fall sein (wenn die 6,2 Millionen Euro in der Beschlussvorlage überschritten werden), aber auch bei Organisatorischem - wenn zum Beispiel eine Betreibergesellschaft gegründet werden muss.

"Es war ein freundlicher Austausch", sagt CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt nach dem Treffen mit dem Rathaus-Chef. "Dabei würden wir uns nicht grundsätzlich sperren, sofern die Belastung für den städtischen Haushalt deutlich geringer und die Kostenrechnung aussagefähiger wird." Beim Thema Finanzierung gebe es jedoch keinen neuen Stand. So habe Geisel keine konkreten Sponsoren benennen können. Es gebe zwar vage Zusagen, allerdings seien die Möglichkeiten für Sponsoren begrenzt. "Nur bei Neben-Events wie Public Viewing lassen sich lokale Sponsoren einbinden", sagt Gutt. Ansonsten sei die Rechteverwertung mit Blick auf Hauptsponsoren der Tour wie bei ähnlichen anderen Veranstaltungen mit internationaler Aufmerksamkeit auch beim "Grand Départ" sehr restriktiv geregelt.

Einzig bei der Messe Düsseldorf, an der die Stadt 56,5 Prozent direkt und weitere 20 Prozent über ihre Tochter IDR hält, rechne Geisel mit einem festen Betrag. Wie unsere Redaktion vor einigen Wochen exklusiv berichtete, soll es sich dabei um rund drei Millionen Euro handeln. Dieser Summe muss aber erst der Aufsichtsrat zustimmen, der am kommenden Freitag zusammenkommt. Auf der Tagesordnung steht das Thema zwar nicht, es ist aber damit zu rechnen, dass es zur Sprache kommt.

"Voraussetzung ist, dass das Sponsoring dem Unternehmen dient und keine verdeckte Gewinnausschüttung ist", betont Gutt. Das macht auch FDP-Chefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Mitglied des Messe-Aufsichtsrats, zur Bedingung. "Wenn es dadurch keinen Mehrwert für die Messe gibt, kann ich das nicht mittragen", sagt die Liberale. "Ich bin sicher, dass es die meisten Aufsichtsratsmitglieder auch so sehen." Von einem Mehrwert für die Messe müsse man sie erst noch überzeugen.

(dr)
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