Ultimate Frisbee Tricks aus dem Handgelenk

Düsseldorf · Ultimate Frisbee ist eine der wenigen Sportarten, bei denen es keine Schiedsrichter gibt. Doch die Mitglieder der Frisbee-Family-Pempelfort kennen noch andere Vorzüge der jungen Trend-Sportart

 Haben einen guten Wurf: Frisbee-Lehrer Matthias Brucklacher (rechts) mit seinem Schüler Joel (mitte) und seinem Sohn Mo.

Haben einen guten Wurf: Frisbee-Lehrer Matthias Brucklacher (rechts) mit seinem Schüler Joel (mitte) und seinem Sohn Mo.

Foto: RP, A. Bretz

düsseldorf Glaubt man der Legende, hat alles mit ein paar Amerikanern angefangen, die gerne Kuchen in einer Konditorei namens "Frisbee" aßen. Eines Tages soll einer von ihnen auf die Idee gekommen sein, sich die leeren, runden Kuchenformen zuzuwerfen. So oder so ähnlich muss die Geburtsstunde der Sportart Ultimate Frisbee ausgesehen haben. "Mit dem herkömmlichen lockeren Zuwerfen im Schwimmbad oder am Strand hat das aber nichts zu tun", erklären Matthias, Mo und Joel von der Düsseldorfer Frisbee-Gemeinsschaft "Frisbee-Family Pempelfort".

Bei Ultimate Frisbee stehen sich zwei Mannschaften mit je drei bis sieben Leuten auf einem einhundert-Meter-langen Spielfeld gegenüber. Die Mannschaft, die die Scheibe am häufigsten in der gegenüberliegenden Endzone auffängt, hat gewonnen. Das Frisbee darf dabei nicht getragen, sondern nur den Mitspielern zugeworfen werden.

Doch so einfach wie es klingt, ist das nicht: Neben den regulären Vorhand und Rückhand-Würfen beherrschen Ultimate Frisbee-Spieler wie Frisbee-Trainer Matthias Brucklacher, sein Sohn Mo oder dessen Freund Joel eine Vielzahl verschiedener Tricks: Sie werfen die Frisbee-Scheibe nach Belieben über dem Kopf, falschherum, langsam, blitzschnell, kerzengrade oder auch im Bogen. "Diese Tricks braucht man alle, um an den Gegnern vorbei zu spielen", erklärt der Frisbee-Trainer.

Darüber hinaus sollte man auch körperlich fit sein: "Man muss ständig Haken schlagen, springen und sehr schnell laufen können", erklärt der zwölfjährige Mo, jüngster Spieler der deutschen Frisbee-Nationalmannschaft - und schon an diesem Wochenende wird er sein Können wieder bei der Deutschen Junioren-Meisterschaft unter Beweis stellen können.

Doch trotz nationaler und internationaler Wettkämpfe gibt es bei Ultimate Frisbee-Spielen keine Schiedsrichter. "Das liegt am Spirit of the Game - es gibt einfach keinen Spieler, der absichtlich eine Regelwidrigkeit begehen würde", erklärt Brucklacher. "Das ist ein Ehrenkodex, der allen Spieler extrem wichtig ist." Wenn es zu strittigen Situationen komme, einigten sich die Spieler einfach untereinander. "Das funktioniert wunderbar und Ultimate Frisbee ist daher meiner Meinung nach auch sehr gut für den Schulsport geeignet", so Brucklacher.

Seitdem ihn ein Freund vor rund 20 Jahren zum Ultimate Frisbee-Spielen gebracht hat, hat Matthias Brucklacher Feuer gefangen, spielt seit diesem Tag regelmäßig und wurde bereits Vize-Europameister. Bei den Mitgliedern der Frisbee-Family-Pempelfort hat er jetzt Gleichgesinnte gefunden. "Wir sind einfach eine lose Gemeinschaft von zwei bis 36 unsportlichen Leuten, die versuchen, sich eine bunte Plastikscheibe zuzuwerfen und hinterherzurennen - und natürlich ständig auf der Suche nach dem Spirit of the Game", erklärt der Frisbee-Lehrer lächelnd.

Die Mitglieder der Düsseldorfer Frisbee-Family Pempelfort trainieren jeden Donnerstag ab 18.30 Uhr auf den Rheinwiesen (gegenüber des Amtsgerichts bei Kilometer746). Neue Mitspieler sind herzlich willkommen. "Wer Lust hat, sollte einfach vorbeikommen und immer den fliegenden Scheiben hinterhergehen - dann findet er uns schon", sagt Matthias Brucklacher und lacht.

(RP)
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