Düsseldorf Trotz Verbotsschildern fahren Lkw in zu schmale Straße

Düsseldorf · An der Benninghauser Straße ist ein zweites Durchfahrtsverbotschild für Lastkraftwagen aufgestellt worden. Trotzdem fahren sie weiterhin durch die Siedlung. Innerhalb eines Jahres gab es dort 17 Unfälle.

 Rainer und Ulrike Balmes wohnen im Kärntner Weg und sind genervt davon, dass Lkw trotz Verbotsschild durch die Siedlung fahren.

Rainer und Ulrike Balmes wohnen im Kärntner Weg und sind genervt davon, dass Lkw trotz Verbotsschild durch die Siedlung fahren.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Seit einer Woche steht es an der Einfahrt der Benninghauser Straße Ecke Werstener Feld: Das neue Durchfahrtsverbotschild für Lastkraftwagen über 3,5 Tonnen mit dem Hinweis auf freien Lieferverkehr. Zwei solcher Verbotschilder sind nun dort vertreten. Eines auf der rechten Seite und eines, das neue, auf der linken Seite.

Die Stadt will damit verhindern, dass weiterhin Lkw in die Straße fahren. In den vergangenen 23 Monaten kam es zu 17 Unfällen mit Lkw-Beteiligung auf dem nur fünf Meter breiten Kärntner Weg, der von der Benninghauser Straße zu erreichen ist. Mitte November gab es den bislang letzten Unfall. Der Lkw-Fahrer flüchtete.

Rainer Balmes wohnt im Kärntner Weg. Eine veränderte Situation seitdem das neue Verbotschild angebracht wurde, kann er nicht bestätigen. "Warum sollte ein zweites Verbotschild Lkw-Fahrer davon abhalten, in die Straße zu fahren?", fragt er. "Die fahren doch ganz bewusst in die Straße und schieben es dann auf das Navi." Das Navi führt die Fahrer tatsächlich durch die fünf Meter breite Straße. Die meisten Lkw sind aber viel zu groß.

Balmes musste schon öfter seinen Wagen umparken, weil ein Lkw-Fahrer feststeckte. Der Gesamtschaden, der den Anwohnern des Kärntner Wegs entstanden ist, beträgt mehr als 110.000 Euro. Die Aufklärungsquote ist niedrig, weil die Lkw kaum Spuren am Unfallort hinterlassen. Eigentlich sollen die Fahrer über die Oerschbachstraße von der A 46 zum Gewerbepark der Firma Henkel fahren. Viele nutzen aber den Weg über den Kärntner Weg.

Die Stadt ist überzeugt von ihrer Lösung mit dem zweiten Verbotsschild. "Gute Erkennbarkeit ist ein wesentlicher Baustein erfolgreicher Verkehrsregelung", sagt Stadtsprecher Volker Paulat. Das Amt für Verkehrsmanagement sei zudem im engen Kontakt mit der Firma Henkel. Rainer Balmes hat dem Verkehrsamt mehrmals Vorschläge unterbreitet, bekommt aber keine Rückmeldung. Er schlägt eine Höhenbegrenzung für die Benninghauser Straße vor. "Ich bin der Meinung, dass diese ein wirksames Mittel ist. Es ist nur eine Kostenfrage, wobei sich die Firma Henkel daran beteiligen müsste. Schließlich haben die Lkw die Firma Henkel als Ziel", sagt Balmes. "Die Postwagen und auch Feuerwehrautos könnten unter der Begrenzung herfahren."

Außerdem hat er der Stadt vorgeschlagen, das Schild zu ändern. "Meiner Meinung nach ist gerade der Hinweis 'Lieferverkehr frei' eine Einladung für die Lkw", sagt Balmes. "Meine Idee: Ein Schild, auf dem steht 'Durchfahrt verboten - Anlieger frei'." Für die Stadt scheint beides keine Lösung zu sein. Paulat: "Eine Höhenbegrenzung kommt aufgrund des weiterhin erlaubten Lieferverkehrs nicht infrage." Eine Lösung scheint also noch nicht in Sicht.

(eler)
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