Düsseldorf U81: Anwohner wollen keine Hochbrücke

Düsseldorf · Die Stadt hatte am Freitagabend zur Bürgerinformation ins Congress Center Düsseldorf eingeladen. Etwa 200 Menschen kamen und machten ihrer Furcht vor einer Hochbrücke für die U-Bahnlinie 81 Luft.

 Drei Stunden wurde informiert: Überzeugen konnten die Planer die ins Congress Center geeilten Bürger trotzdem nicht.

Drei Stunden wurde informiert: Überzeugen konnten die Planer die ins Congress Center geeilten Bürger trotzdem nicht.

Foto: Andreas Endermann

Geschickt ist er, der von der Stadt eigens engagierte Moderator. Statt den Emotionen gegen die vom Rat beschlossene Stadtbahnlinie U 81 und die damit einhergehende Hochbrücke freien Lauf zu lassen, ordnet er erst einmal Gruppenarbeit an: Köpfe zusammenstecken, Sprecher wählen, Fragen mit dickem schwarzen Filzstift auf weißes Papier schreiben.

Das nimmt Dampf aus dem mächtig brodelnden Kessel - genau wie die später eingestreuten Info-Blöcke der Verkehrsmanager und Gutachter. Doch am Ende hilft alles nichts. Anwohner und andere Bürger machen deutlich, was sie von dem 150-Millionen-Projekt halten: nichts.

Etwa 200 Menschen sind aufs Messe-Gelände geeilt. Ihre Befürchtungen: viel Lärm, mehr Verkehr, weniger Grün, kein vertretbares Kosten-Nutzen-Verhältnis. Ganz abgesehen von den Einschränkungen, die viele für die bis 2019 laufende Bauphase befürchten. Ein Mitglied der Siedlergemeinschaft Düsseldorf-Nord steht auf und bringt auf den Punkt, was viele an diesem Abend auch noch bewegt: "Unser Haus und Grund wird durch die U 81 entwertet." Viel Zustimmung im Saal. Andere verweisen auf die bereits vorhandene S-Bahn-Anbindung. "Steuerverschwendung" rufen einige.

Verkehrsdezernent Stephan Keller verweist auf die breite Ratsmehrheit und die große strategische Bedeutung des regionalen Nahverkehrsprojekts. Und auf die Gutachten. Sie legen dar, dass die Lärmbelastung beispielsweise an der Lilienthalstraße wegen geplanter Schutzmaßnahmen nach dem Bau der Brücke sogar sinken wird. Kopfschütteln bei den Bürgern. "Die Brücke ist das Todesurteil für Lohausen", sagt Bürgerin Karin Thom. Und Siegfried Küsel, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Lohausen-Stockum kündigt am Rande der Diskussion Klagen an. "Das hier, das ist doch bloß eine Alibi-Veranstaltung", sagt er.

(jj)
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