Düsseldorf U81 wird jetzt doch durch Tunnel geführt

Düsseldorf · Kehrtwende der Stadt: Die von Anwohnern kritisierte Brücke zum Flughafen soll nicht gebaut werden. Die Stadt will die neue U-Bahn nun doch durch einen Tunnel führen. Dadurch erhöhen sich die Kosten um 30 Millionen Euro.

 Von der Haltestelle Freiligrathplatz aus soll die neue U-Bahn-Linie 81 zum Flughafen fahren - wahrscheinlich nun doch durch einen Tunnel.

Von der Haltestelle Freiligrathplatz aus soll die neue U-Bahn-Linie 81 zum Flughafen fahren - wahrscheinlich nun doch durch einen Tunnel.

Foto: Andreas Endermann

Seit langem diskutieren Stadt und Anwohner um die Anbindung der neuen U-Bahn-Linie U81 an den Flughafen - nun hat die Stadt bekanntgegeben, dass sie ihre Position ändert. Oberbürgermeister Dirk Elbers und Verkehrsdezernent Stephan Keller kündigten an, dass sie nun doch den Bau eines Tunnels auf dem Stück zwischen Freiligrathplatz und Flughafen-Terminal befürworten. Er soll 30 Millionen Euro mehr kosten als die Brücke, die bislang geplant war. Damit steigen die Gesamtkosten des Infrastrukturprojekts auf 184 Millionen Euro. Die neue Linie, die zwischen Hauptbahnhof und Flughafen verkehrt, soll Ende 2019 in Betrieb gehen.

Anwohner hatten die Errichtung einer Brücke über den Nordstern scharf kritisiert. Sie befürchteten Lärm und eine Verschandelung des Stadtbilds. Den Bau des Tunnels, den die Anwohner bevorzugen, hatte die Stadt allerdings bislang mit Blick auf die fehlende Förderfähigkeit zurückgewiesen. Nach den bisherigen Berechnungen hatte der Tunnel nicht die Kriterien für einen Zuschuss von Bund und Land erfüllt. Sie sollen einen Großteil der Kosten tragen.

Elbers und Keller präsentierten nun eine neu errechnete Variante, in der das Projekt an anderer Stelle günstiger wird - dadurch sollen die Mehrkosten des Tunnels aufgefangen werden. Ingenieure von Stadt und Rheinbahn sowie externe Fachleute besserten bei der Führung der Bahnen nach: Die Linien U78 und U81 sollen von denselben Zügen bedient werden. Das soll den Kauf von drei Stadtbahnwagen und damit rund 10,5 Millionen Euro sparen.

Wie hoch die Förderung für die Mehrkosten ausfällt, ist noch nicht klar. Oberbürgermeister Elbers ist der Ansicht, dass sich die 30 Millionen Zuschlag für die Interessen der Anwohner in jedem Fall lohnen. "Wir sollten das Geld für eine perfekte Lösung aufbringen." Die Anwohner sollen bei der nächsten Sitzung des Runden Tischs informiert werden. Bei den Anwohnervertretern aus Lohausen löste die Nachricht große Freude aus. "Es ist vollbracht", schrieb ein Aktivist in einer Rund-Mail. "Wir sind den Entscheidungsträgern für ihre Einsicht dankbar."

Ob der Tunnel gebaut wird, ist allerdings nicht endgültig entschieden: Der Rat muss zustimmen, Bund und Land die Förderung genehmigen. Die Stadt will den Antrag im Herbst übergeben.

(RP)
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