Für 40 Millionen Euro Umbau der Kö-Galerie beginnt

Düsseldorf · Das Einkaufszentrum an der Düsseldorfer Nobelmeile wird während des laufenden Betriebs für 40 Millionen Euro modernisiert. Der Plan: Größere Ladenflächen, statt der Aufzüge sollen Rolltreppen die Kundschaft schneller in die Geschäfte der oberen Etagen bringen. 2011 soll alles fertig sein.

 Breite Rolltreppen direkt zu den Geschäften, viel Licht und zeitgemäße Materialien — das ist das Zukunftsbild für die Kö-Galerie nach ihrem Umbau.

Breite Rolltreppen direkt zu den Geschäften, viel Licht und zeitgemäße Materialien — das ist das Zukunftsbild für die Kö-Galerie nach ihrem Umbau.

Foto: Kö-Galerie

Der vorletzte Mieter in der oberen Etage hat seine Schlüssel Ende Juli abgegeben. Auf den letzten, eine kleine Reinigung, wartet das Center-Management noch. "Aber wir sind in guten Abschlussverhandlungen", sagt Hans Meijers. Spätestens ab September wird die Kö-Galerie in dem schon länger leer stehenden Basement und in der oberen Etage Großbaustelle. Bis 2011, ein knappes Jahr später als ursprünglich angekündigt, soll sich das Zentrum nach einem Aufwand von 40 Millionen Euro neu präsentieren.

 Die Kö-Galerie vor dem Umbau.

Die Kö-Galerie vor dem Umbau.

Foto: Werner Gabriel

"Wir wollen den Charakter nicht um 360 Grad drehen, aber Modernität reinbringen", fasst Center-Manager Hans Meijers das Ziel der Architekten zusammen. "Wir haben kein Frequenz-Problem, die Kö-Galerie hat im Umland nach wie vor einen guten Ruf. Aber die Düsseldorfer bekommt man auf Dauer nur herein, wenn man ihnen etwas Neues bietet." Dass der aufwändige Umbau während des laufenden Betriebs ein gutes halbes Jahr später als ursprünglich geplant, startet, begründet Meijers mit den langwierigen Verhandlungen mit den Mietern. "Das wollten wir auf jeden Fall in aller Ruhe abwickeln."

Das Vorhaben ist nicht nur wegen der hohen Investitionssumme beachtlich. Volkstümlich ausgedrückt: Die Eigentümer, an die Walter Brune das heute 23 Jahre alte Einkaufszentrum vor drei Jahren verkauft hat, krempeln die mit viel Patina versehene Galerie strukturell um. Die behäbig wirkenden gläsernen Fahrstühle werden ersetzt durch Rolltreppen, die Zahl der einzelnen Geschäfte — heute sind es 92 — verringert sich zugunsten weitaus größerer Ladenflächen. Die offene Flanke zur Stadtsparkasse im Erdgeschoss verschwindet, an ihre Stelle tritt ein Modegeschäft in der Größe von 1400 Quadratmetern.

Das neue Konzept der Kö-Galerie ist definiert: Im Basement greift das Stichwort "Nahversorgung". Geplant sind ein großer Supermarkt mit 1500 Quadratmetern, ein Drogeriemarkt von 700 Quadratmetern und einige kleinere Geschäfte für den täglichen Bedarf. Es seien schließlich nicht nur die Beschäftigten in den Läden und Büros der Kö-Galerie, die in diesem Zusammenhang über Defizite klagen, sagt Meijers. Den nächsten Supermarkt finde man doch erst am Carlsplatz.

Parallel zum Basement wird die obere Etage neu gestaltet. Dort verringert sich die Zahl der Geschäfte von 18 auf sieben. Damit werden die einzelnen Flächen größer, und die Läden rücken näher an den Rundgang der Galerie. Einige Nebengänge verschwinden. "Das war für die Kunden bisher zu verwirrend", gibt Meijers zu. Aus dem achteckigen Forum, das sich von der untersten Etage hinauf bis unter die große Glaskuppel zieht, wird ein sich öffnender, an breite Rolltreppen angeschlossener Rundbau. Der Umbau von Basement und oberer Etage wird in einem Bauabschnitt durchgezogen. Dies alles während des laufenden Einkaufsgeschehens, Kundschaft und Personal sollen durch Zwischenwände gut abgeschirmt werden. "Bis Januar sehen sehen die Leute nichts von den Bauarbeiten", sagt Meijers. Das sei auch wichtig für ein störungsfreies Weihnachtsgeschäft. "Zwischen Frühjahr und Sommer" 2010 sollen beide Etagen fertig sein.

Der sensibelste Bereich ist für Meijers das Erdgeschoss. Auch hier das Ziel: Größere Läden, mehr Licht, aber den Charakter der Galerie erhalten. Konkret: Das Material des Bodens wird nicht angetastet, das Tonnengewölbe der Decken bleibt, ihre Bögen werden mit der Farbe der die Galerie prägenden Messingelemente abgesetzt. "Mode im oberen Drittel" wird im Erdgeschoss angeboten. Meijers: "Schließlich sind wir der verlängerte Arm der Königsallee."

(RP)
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