Fotos Ungewöhnliche Jobs am Flughafen Düsseldorf
Der Postbote: Bernd Höpfner (45) stammt aus dem sachsen-anhaltinischen Aschersleben und kam gleich nach der Wende ins Rheinland. Als gelernter Schlosser bekam er keine sichere Arbeit, also heuerte er 1990 bei der Post an. Jahrelang trug er die Post für 1500 Haushalte in Unterrath aus, seit einigen Jahren hat er nur noch einen Zustellbezirk: den Flughafen. Mit dem Rad flitzt er durch die Terminalhalle, beliefert alle Unternehmen, Dienststellen und Adressen, die Post bekommen. 370 Stellen sind das – und es werden mehr, denn in die Airport City ziehen immer neue Firmen ein. „Hier haben sie ganz viele Kontakte zu den Leuten“, sagt er. Und wenn ein Fluggast im Urlaub mal wieder vergessen hat, seine Postkarten einzuwerfen, erledigt Höpfner das ganz diskret.
Der Pfarrer: Dienstkleidung hat Detlev Toonen nie an. „Das würde abschrecken“, sagt der 54-Jährige. Dabei setzt der evangelische Pfarrer vor allem auf das Vertrauen der Menschen, die sich ihm meist kurzfristig anvertrauen. Toonen ist seit 2006 der Seelsorger für den Airport. Er hilft allen Mitarbeitern mit Rat, Tat, Trost – und auch schon mal mit einem Taschentuch, wenn das benötigt wird. Wenn zum Beispiel irgendwo auf der Welt ein Flugzeug abstürzt, ist Toonen alarmiert. Angehörige könnten auf dem Airport auf Angehörige warten. In solchen Notfällen steht Toonen bei. Doch das sind nur Ausnahmesituationen. Viel öfter freuen sich die Menschen am Flughafen über denen netten Pfarrer – der „Mitgefühl hat, aber auch auf die nötige Distanz setzt“.
Der Fitness-Trainer: Früher war Michael Dautzenberg mal Co-Trainer bei der ES Weisswasser in der Eishockey-Bundesliga. Seit 1993 arbeitet der 50-jährige Diplom-Sportlehrer am Flughafen. In Kooperation mit der AOK Rheinland gibt es das Projekt „Gesunder Rücken“. Aus diesem Grund trainiert Dautzenberg die Mitarbeiter des Flughafens, vor allem die Mitarbeiter bei der Flugzeugbeladung und im Verwaltungsdienst. Vorsorge und die Reduzierung von Fehlzeiten sind das Ziel. „In vielen Fällen machen wir hier im Fitness-Studio im Flughafen die Rehabilitation nach einer Verletzung oder Krankheit“, sagt er. Aber es kommen auch Mitarbeiter, die nach festen Trainingsplänen trainieren. Wer ist disziplinierter? Frauen. „Die machen alles mit allen Konsequenzen.“
Die Verkäuferin: Hier geht es schon hektischer zu als in anderen Supermärkten“, sagt Sandra Drabarek. Seit der Eröffnung im November 2009 arbeitet die 20-Jährige in dem Rewe-Markt am Flughafen. Der hat 365 Tage im Jahr geöffnet, von 5 bis 24 Uhr. Drabarek und ihre 30 Kollegen kennen die Besonderheiten des Airport-Discounters. Konserven oder Hundefutter kauft dort kaum einer. Zahnpasta oder -bürste, Deo oder Haarspray dagegen viele, „denn das ist das, was manche vergessen haben, bevor es in den Urlaub geht“. Aber: „Die meisten Kunden sind Flughafenangestellte, die nach der Arbeit dort einkaufen gehen oder aber mal ein belegtes Brötchen oder eine Flasche Wasser kaufen. Immerhin fast 3000 Kunden kommen täglich in den Markt.
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