Düsseldorf Uni-Versammlung mit Feuerlöscher gesprengt

Düsseldorf · Wer meinte, dass die kindischen Auseinandersetzungen an Universitäten zwischen den Lagern mit der Studienreform und der damit verbundenen Straffung des Studiums ein Ende hat, der irrt.

Dies zeigt nun ein Vorfall an der Düsseldorfer Universität. Hier kam es am 8. Mai zu einer "Gewalttat" wie die bürgerliche Liberale Hochschulgruppe es nennt, zur "Verwüstung" eines Hörsaals, bei der die "Gesundheitsgefährdung der Anwesenden" billigend in Kauf genommen worden sei.

Schwere Geschütze fährt die Hochschulgruppe auf, der Vorsitzende Joshua Hruzik sieht gar die Freiheit der Universität bedroht und bemüht in einer Pressemitteilung ein drastisches, wenn auch ziemlich schiefes Bild: "Gewalt im demokratischen Prozess ist so fehl am Platz wie ein Kartenhaus auf einer Waschmaschine", schreibt er.

Worum es geht: Ein Asta-Referent hat während einer studentischen Vollversammlung einen Feuerlöscher ausgelöst und damit die Versammlung gesprengt. Es sollte ein Männerreferat eingerichtet werden, das sich um die Probleme der männlichen Studenten kümmern soll. Dies wiederum hielten linke Gruppen, vor allem die "Kitty-Hooligans", für unfeministisch und zu eng.

Es kam zu Provokationen, die einen sagten, ein solches Referat sei antifeministisch, die anderen sagten, das sei Quatsch, was die anderen wieder als sexistisch auffassten. Bis einer der "Kitty-Hooligans" den Feuerlöscher auslöste und alle den Hörsaal verlassen mussten.

"(Pro)feministische Beiträge" seien durch "zum Beispiel Klopfen, Lachen und Reinreden" gestört worden, schreiben die Kitty-Hooligans auf ihrer Internet-Seite als Rechtfertigung. "Kritik an sexistischem Verhalten wurde nicht ernst genommen, stattdessen inszenierten sich einige Sexisten selber als Opfer von Diskriminierung", heißt es hier. Die mutmaßlichen Sexisten hingegen geben sich "erschrocken" und fordert "Konsequenzen". Bisher gibt es noch keine Reaktion eines Erwachsenen.

(tt)
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