Düsseldorf Uniklinik-Personalrat will neue Schichtpläne gerichtlich verhindern

Düsseldorf · An der Uniklinik kämpfen Arbeitnehmervertreter gegen eine neue Dienstplan-Regelung für das Pflegepersonal. Der Personalrat hat beim Verwaltungsgericht eine einstweilige Verfügung beantragt, die Uniklinik muss nun Stellung nehmen.

In dem Streit geht es um die Verkürzung der täglichen Arbeitszeit um knapp 30 Minuten, für die im Gegenzug fünf statt 4,75 Tage pro Woche gearbeitet werden soll. Das bedeutet, dass zwölf Ausgleichstage für die Mitarbeiter wegfallen. "Wir gehen davon aus, dass diese Umstellung rechtswidrig ist", sagt Personalrats-Chef Martin Koerbel-Landwehr. Die Mitarbeiter befürchten demnach, dass mit den verkürzten Schichtzeiten keine ausreichenden Übergaben mehr möglich seien. Zudem hätten sie die zwölf zusätzlichen freien Tage bisher für die Übergänge zwischen Nacht- und Tagschichten genutzt. Einige Mitarbeiter klagen Koerbel-Landwehr zufolge gesondert am Arbeitsgericht gegen die Umstellung.

Bei der Uniklinik reagiert man mit Unverständnis. "Das ist ein klarer Beitrag zur Entlastung des Pflegepersonals", sagt Kliniksprecher Stefan Dreising. Es habe bereits viel positives Feedback zu den neuen Arbeitszeiten gegeben, die Übergaben würden jetzt auch besser organisiert. Zudem sei das nun eingeführte Modell Standard an deutschen Kliniken - auch die Uniklinik habe es früher angewandt und kehre nun dorthin zurück. Dreising betonte, der Personalrat sei über das Mitbestimmungsverfahren in den Prozess eingebunden - wegen der Dringlichkeit der Sache sei die Änderung aber bereits umgesetzt worden. Das Landespersonalvertretungsgesetz sehe diese Möglichkeit vor.

(RP)
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