Düsseldorf Unterrather ärgern sich über Flughafen-Parker

Düsseldorf · Tage, manchmal Wochen stehen Autos mit fremden Kennzeichen in der Siedlung. Die Anwohner fordern mehr Kontrollen.

Aus Remscheid, Mettmann, Neuss, Solingen, Essen oder von noch weiter her kommen die Fahrzeuge, die Tage, manchmal Wochen vor Wolfgang Wenzels Wohnung stehen. Der 62-Jährige lebt in unmittelbarer Nähe des Airports, "viele Reisende stellen ihr Auto hier ab und laufen zu Fuß rüber zum Flughafen", erzählt Wenzel. Eine kostengünstige Alternative ist das natürlich, wenn man an die Preise im Flughafen-Parkhaus denkt. "Aber wir haben hier Anwohnerparken", sagt Wenzel, der das Auto manchmal drei Straßen weiter abstellen musste, weil kein Platz mehr in der Nähe seines Hauses war. Inzwischen ist Wenzel in Rente, sein Auto hat er abgeschafft. "Die Parksituation hier war ein Grund dafür." Wenzels Frau Martina ist noch berufstätig, sie arbeitet in Hilden, ist auf das Auto angewiesen. Sie sucht fast täglich nach einem Stellplatz. "Ich verstehe nicht, warum das Ordnungsamt hier nicht öfter vorbeikommt", sagt Wolfgang Wenzel. Schließlich würde die Stadt auch Geld von den Anwohnern bekommen. "30 Euro pro Jahr für den Ausweis ist nicht viel", sagt er. "Aber wenn man nicht regelmäßig kontrolliert, dann bringt die Regelung nichts."

Zwischen 11 bis 15 Uhr gilt ein eingeschränktes Haltverbot für alle, die keinen Anwohnerausweis haben. Parken mit Parkscheibe ist zwei Stunden frei. "Bereits diese verkehrliche Anordnung belegt den recht hohen Aufwand bei der Vornahme der Kontrollen", sagt ein Stadtsprecher. Mit Vornotierungen müsse gearbeitet werden, "da nur ein dokumentiert längeres Parken als zwei Stunden, und auch nur im genannten Zeitfenster, geahndet werden kann", heißt es bei der Stadt. Dies könne die Bewohner zwar vor Langzeitparkern schützen, räume ihnen jedoch keine Exklusivnutzung der Parkflächen ein. Zudem bedeute ein auswärtiges Kennzeichen nicht immer gleich Flughafenparker, betont der Stadtsprecher. Ein bis zwei mal pro Woche würde im Unterrather Wohngebiet kontrolliert. "Beispielhaft ergab eine Kontrolle am 7. Februar fünf Knöllchen wegen nicht ausliegender Parkscheibe", sagt der Stadtsprecher. Schon mehrfach hatte der Unterrather Kontakt mit der Stadt. Er habe auch die Möglichkeit, eine Drittanzeige zu fertigen, hieß es dort. "Aber warum soll ich deren Arbeit machen?", fragt er. Auch Berufstätige, die in der Umgebung arbeiten, würden in der Siedlung in Unterrath ihr Auto abstellen, sagt Wenzel. "Die tricksen, kommen um 9 Uhr und stellen die Parkscheibe auf 11 Uhr", sagt er. Drei Ursachen hat das Dauerparken in den Augen des Anwohners an seiner Straße: zu wenig Überwachung durch das Ordnungsamt, zu wenig Parkplätze und zu hohe Parkgebühren am Flughafen.

(RP)
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