Nach dem Unwetter über Düsseldorf Dirk Elbers und Thomas Geisel besuchen Orkan-Opfer

Düsseldorf · Vor der OB-Stichwahl in Düsseldorf demonstrieren beide Politiker Präsenz. Der Orkan über der Landeshauptstadt war kaum vorbei, das Ausmaß der immensen Schäden erahnbar - da stattete Thomas Geisel seinen Nachbarn einen Besuch ab. Zur selben Zeit zog Dirk Elbers nach.

Unwetter: Geisel und Elbers besuchen Opfer
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Unwetter: Geisel und Elbers besuchen Opfer

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Foto: Andreas Bretz

Der Sozialdemokrat, der in der Stichwahl am Sonntag Amtsinhaber Dirk Elbers (CDU) ablösen will, ging zur Feuerwache nebenan, sprach den Wehrmännern Mut zu, plauderte mit einem Polizisten auf der Straße. Am Mittwoch fiel zwar wegen unwetterbedingten Staus der Besuch von Bundes-SPD-Chef Sigmar Gabriel in Düsseldorf aus, der SPD-OB-Kandidat radelte aber durch die Stadt, um sich ein Bild zu machen.

Amtsinhaber Elbers zieht zur selben Zeit nach: Mit der für Einsatzkräfte zuständigen Dezernentin Helga Stulgies (Grüne) besucht der 54-Jährige am Morgen und am Nachmittag die Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr, fährt Stadtteile ab, wo der Orkan besonders gewütet hat.

Den Hinterbliebenen der Opfer spricht er sein "tiefstes Mitgefühl" aus, den Verletzten wünscht er rasche Genesung, dankt den mehr als 600 Einsatzkräften aus ganz NRW, die seit dem Vorabend im Einsatz sind. Weil selbst der OB im Umleitungsstau steht, muss die Freiwillige Feuerwehr Kaiserswerth mit ihrem Einsatz auf ihn warten.

Ob die Stichwahl dennoch stattfinde, fragt ein Journalist. "Selbstverständlich, wir sind doch nicht im Krieg", so Elbers. Sein Herausforderer Geisel sagt angesichts der Gefahrenlage Wahlkampftermine ab, ist aber doch unterwegs: Der 50-Jährige besucht die Kreuzkirche, wo er Presbyter ist und wo der Orkan das Dach massiv beschädigt hat. Er besucht die Ehrenamtlichen der DLRG, die seit Montag im Einsatz sind.

Viel schwerer wiegt für sie der Schaden, den der Orkan an ihren Gebäuden angerichtet hat: Auf dem Deich sind 50 Jahre alten Pappeln in Serie umgeknickt und in die Bauten gestürzt. "Die Bäume hätten längst gefällt werden müssen", sagt DLRG-Bezirksleiter Jürgen Pannen. Das habe man der Stadt gemeldet. Passiert sei nichts.

(RP)
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