785 000 Passagiere in Düsseldorf Urlaubsstimmung am Flughafen

Düsseldorf · Der Düsseldorfer Flughafen bereitet sich auf den Ansturm der Oster-Urlauber vor. 785 000 Passagiere haben sich angekündigt. Seit Freitag heben die ersten Reisenden in alle Himmelsrichtungen ab.

 Der Flughafen zieht eine positive Sommerferien-Halbzeitbilanz.

Der Flughafen zieht eine positive Sommerferien-Halbzeitbilanz.

Foto: Goettert

Freitag morgens, zehn Uhr, am Flughafen Düsseldorf International: Der ganz große Ansturm ist es noch nicht, die Abflughalle halb leer. Doch das kann sich bald ändern, denn es ist Ferienbeginn. Wie in jedem Jahr zieht es wieder zahlreiche Urlauber mit akutem Fernweh an die Check-In-Schalter. Insgesamt 785 000 Reisende werden für die Osterferien erwartet.

Die Devise lautet: Eine Auszeit nehmen und dem Dauerwinter in Deutschland den Rücken kehren. Klingt verlockend. Ein Blick aus dem Fenster: Regenwetter. "Die Leute wollen eine Gut-Wetter-Garantie", berichtet Klaus Laepple vom Reisebüro Kö 27. Daher seien die Kanaren mit 20 Prozent der Buchungen in diesem Jahr Spitzenreiter. "Die vertreiben sogar Mallorca vom Spitzenplatz".

Eine lange Schlange reiht sich vor dem Schalter der Iberia-Maschine, die laut Anzeigetafel nach Madrid abheben wird. Überall Stimmengewirr: Sprachen unterschiedlichster Nationen dringen durch die Halle.

Eine Gruppe spanischer Austauschschüler macht sich eifrig schwatzend auf den Rückweg in Richtung Heimat. Andrea Lindner bricht zu ihrem Arbeitsplatz auf dem Kreuzfahrschiff "Aida" auf. Sie alle stehen Schlange. Übermüdet, genervt, freudig gespannt, teilnahmslos — Urlauber in allen Stimmungslagen.

Drumherum haben vereinzelte Grüppchen ein Lager aufgeschlagen, lassen sich auf Bänken nieder und warten. "Wir sind die Koffer schon los, fliegen in einer Stunde nach Teneriffa", sagt Andreas Stiegemeyer, der mit seiner Frau die große Tafel mit den Abflugzeiten studiert. Nach langem Überlegen wurde schließlich kurz vor knapp, zwei Tage vor Abflug, gebucht. Die Eheleute gehören damit zu den so genannten Last-Minute-Buchern. "Es war halb spontan", scherzt der 49-jährige.

Ein Stückchen weiter, ein neuer Schalter, wieder die Kanaren: Las Palmas ist hier Ziel des Fluges. Mit Sonnenhüten auf dem Kopf, stimmen sich Martin und Lorenz Ovenhausen schon mal auf wärmere Sphären ein. Vater und Sohn verreisen das erste Mal alleine. Bei ihnen geht es schnell, kein langes Anstehen. "Es ist gar nicht so voll, wir hätten mehr erwartet", erklärt der 53-jährige. Samstag sei mit Sicherheit mehr los.

Anika Mielke und Erik Groß fliegen nach Kanada. "Ich fliege zum ersten Mal", erzählt der 15-jährige. Die beiden machen eine "Bildungsreise". Ob das Urlaub ist? "Sie fliegen in den Osterferien, damit nicht so viel Schulstoff verpasst wird", erklärt Vater Andreas Mielke. In seinem Beruf als Lehrer sei es wichtig darauf zu achten, dass nicht vereinzelt der letzte Schultag geschwänzt würde. Die Ferien beginnen am Samstag, frühstens Freitagnachmittag.

Am Schalter von Hamburg International geht's nach Teneriffa. Und zwar um 12.35 Uhr. Auch diese Familie hat "in letzter Minute" gebucht. "Die meisten Angebote waren schon weg", sagt Katharina Sobierajski, die mit Mann und den beiden Zwillingsmädchen auf die Kofferabgabe wartet. Und hier zum ersten Mal ein andere Eindruck: "Wir haben 50 Minuten nach einem Parkplatz gesucht und es könnte ruhig leerer sein", erklärt die 33-Jährige.

8500 Starts und Landungen sollen bis Sonntag, 11. April, erfolgen. Größere Verspätungen blieben bislang aus.

(RP)
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