Düsseldorf
Verdächtiger in Oberbilk nach Überfall auf Pfarrer gefasst
"Wir halten das nicht für glaubwürdig", sagte gestern Wolf-Tilman Baumert, Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft. Die Ermittler halten es für möglich, dass sich der Mann im Bergischen Land aufhält, und bitten um Hinweise. Von dem Komplizen des Festgenommenen hatte die Polizei ein Phantomfoto nach der Beschreibung des Opfers anfertigen lassen.
Der Überfall auf den katholischen Pfarrer hatte gerade auch wegen seiner Brutalität für großes Aufsehen gesorgt. "Das Opfer ist schwer traumatisiert", sagt Baumert. Den abgestellten Wagen fanden die Ermittler wenige Tage vor der Festnahme unweit der Flüchtlingsunterkunft.
Unterdessen verdichteten sich weitere Hinweise, die die Kripo schließlich zu dem 28-Jährigen führten. Entscheidend soll ein Beutestück gewesen sein, das die Polizei auf die Spur des Räubers brachte. Genaueres wollte Baumert aus ermittlungstaktischen Gründen gestern nicht sagen. Letzte Gewissheit erhielten die Ermittler, nachdem sie bei dem Verdächtigen ein paar Schuhe sichergestellt hatten, die exakt der ausführlichen Beschreibung des Opfers entsprachen. Ein Abgleich mit Trittspuren, die die Kripo am Tatort entdeckt hatte, war positiv. Mit diesen ihn stark belastenden Beweismitteln konfrontiert, gab der Albaner die Tat zu.
Über genaue Abläufe und Hintergründe des Überfalls sowie seinen Komplizen gibt er sich bisher aber offenbar wortkarg. So bleibt unklar, was die beiden Männer in jener Nacht ins Pfarrhaus nach Remscheid führte. Dass sein Opfer ein Pfarrer war, will der 28-Jährige nach eigenem Bekunden nicht gewusst haben. In den Vernehmungen habe er die Tat "bagatellisiert", berichtet Baumert. Ein Richter erließ Haftbefehl wegen schweren Raubes. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu fünfzehn Jahre Haft.
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