Nach Sperrung am Flughafen Düsseldorf Verdächtiger Koffer: Mann aus Video ist Profi-Dieb

Düsseldorf · Die Polizei ist bei ihren Ermittlungen im Fall der Flughafen-Sperrung einen wichtigen Schritt weitergekommen: Der Mann, der mit Bildern aus dem Überwachungsvideo gesucht wurde, ist identifiziert.

Der Verdächtige war mit dem Trolley von Überwachungskameras gefilmt worden. Es handelt sich um einen international tätigen Gepäckdieb, teilt die Polizei nun mit. Welche Rolle dem Mann genau zuteil wird, ist jedoch noch unklar.

Der Mann verbüßte den Angaben zufolge in Großbritannien bereits mehrjährige Haftstrafen wegen des gewerbsmäßigen Diebstahls hochwertiger Gepäckstücke. Er sei vor allem auf Flughäfen und in exklusiven Hotels aktiv. Wo sich der Mann derzeit aufhalte, sei aber nicht bekannt, erklärte die Düsseldorfer Polizei.

Im September hatte das herrenlose Gepäckstück, das in einem der Terminals gefunden wurde, für eine stundenlange Sperrung des Flughafen Düsseldorf gesorgt. Mehr als 10.000 Passagiere waren betroffen. 140 Flüge fielen aus.Der Verdacht, dass der Koffer eine Bombe enthielt, bestätigte sich aber nicht. Später stellte sich heraus, dass darin Backzutaten wie Mehl und Zimt waren.

Nach der Öffnung des Koffers führten die Spezialisten der Spurensicherung eine intensive Suche durch. Sie fanden am Griffstück auch DNA. Ein Abgleich des Musters über das Landeskriminalamt mit der DNA-Analyse-Datei ergab schließlich den Hinweis auf einen internationalen Straftäter.

Zudem verglichen Gutachter vorhandene Bilder des Verdächtigen mit den Videoaufnahmen aus dem Flughafen. Bei dem so ermittelten Mann handelt es sich um einen 31-jährigen international tätigen Gepäckdieb. Er verbüßte bereits mehrjährige Haftstrafen in Großbritannien wegen des gewerbsmäßigen Diebstahls hochwertiger Gepäckstücke. Als Tatorte wählte er zumeist Flughäfen und exklusive Hotels.

Bei den zurückliegenden Taten agierte er mehrfach unter Alias-Personalien. Derzeit tragen die Ermittler der "EK Flughafen" über das Bundeskriminalamt die kriminalpolizeilichen Erkenntnisse zu dem 31-Jährigen aus anderen Ländern zusammen. Der momentane Aufenthaltsort des Mannes ist nicht bekannt.

Nach wie vor fragen die Kriminalbeamten:

Wer kann Angaben zur Herkunft oder zum Besitzer des auffälligen Koffers machen? Hinweise werden erbeten an die "EK Flughafen" unter Telefon 0211-8700.

(ots)
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